Schokoladenvergiftung beim Hund

Gerade zur Weihnachtszeit ist es immer wieder ein Thema:
Schokolade vergiftet Hunde. Sie enthält das Alkaloid Theobromin. Für Hunde ist diese Substanz sehr giftig und kann in bestimmten Dosierungen sogar tödlich wirken. Deshalb sollten alle Formen von Kakao und Schokolade von Hunden ferngehalten werden. Besonders gefährlich ist dunkle, bittere Schokolade durch ihren hohen Gehalt an Kakao. Backschokolade ist auch sehr gefährlich, weil sie viel Theobromin enthält.

Die Wirkung von Schokolade auf Hunde

Schokolad
Schokolade: © Martin Müller  / pixelio.de

Schokolade wird unter anderem aus wechselnden Anteilen von Kakaobohnen hergestellt. Die Substanz Theobromin wird über den Darm des Hundes in dessen Blut und in dessen Leber aufgenommen. Ähnliches gilt für das ebenfalls für Hunde giftige, in Schokolade in geringeren Mengen enthaltene Koffein. Beide Substanzen führen zu veränderten Stoffwechselvorgängen und einer Übererregung des tierischen Nervensystems mit einer überaus verstärkten Ausschüttung von Stresshormonen. Da Theobromin im Hunde-Organismus auch nur äußerst verzögert abgebaut wird, kommt es zu einer länger anhaltenden Erregung des Hundes mit Krampfanfällen und weiteren Erscheinungen. Unter Umständen bricht der Kreislauf zusammen, das Tier kollabiert und kann etwa am Atemstillstand sterben.

Symptome einer Vergiftung mit Schokolade

  • Erregung unklaren Ursprungs
  • Nervosität und Unruhe
  • Speicheln
  • Zittern
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Vermehrter Durst
  • Vermehrter Harndrang
  • Krampfanfälle
  • Kollaps
  • Blutdruckanstieg durch Gefäßverengung
  • Herzrhythmusstörungen
  • Leberfunktionsstörungen
  • Haarausfall
  • Überhitzung
  • Atemstillstand

Ab welcher Menge wird es gefährlich?

Problematisch bei der Schokoladenvergiftung ist die Tatsache, dass nach 2-4 Stunden das Theobromin in das Blut übergegangen ist. Kurz nach dem Verzehr kann man mit gezieltem Herbeiführen von Erbrechen noch das Schlimmste verhindern. Ist der Stoff allerdings in das Blut gelangt, kann meist nur der Tierarzt erfolgreich einer Verschlechterung des Zustandes entgegenwirken. Die Symptome sind oftmals zu Beginn sehr allgemeiner Art. Hat das Tier die Schokolade heimlich gefressen und erhalten erste Symptome keine Aufmerksamkeit, kann die Situation sehr kritisch werden, weil wertvolle Zeit nach der Vergiftung ungenutzt verstreicht. Die tödliche Dosis hängt von der Größe und dem Körpergewicht des Hundes ab und kann sehr individuell sein.

Grob kann man sich folgende Größenordnung vorstellen:
Es kommt zu ersten Symptomen wie Erbrechen bei einem 5 kg schweren Hund durch Aufnahme von 50 Gramm Milchschokolade oder 20 Gramm Bitterschokolade. Das entspricht etwa 20 Milligramm Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht.

Tödlich wirkt eine Menge von 100 Milligramm Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht.

Der Tod kann zwischen 12 und 36 Stunden nach Verzehr der Schokolade eintreten. Selbst wenn der Tod abgewendet werden kann, kommen betroffene Hunde nicht immer ohne Spätschäden davon. Diese können besonders die Leber betreffen oder auch das Herz-Kreislauf-System.

Erste Schritte und Behandlung nach einer Vergiftung mit Schokolade

Grundsätzlich gilt: Bei Verdacht oder Gewissheit über den Verzehr von Schokolade sofort zum Tierarzt! Dieser wird anfänglich mit gezielten Erbrechen versuchen, das Theobromin aus dem Organsimus zu bringen, wenn nach dem Verzehr noch nicht mehr als 2 Stunden vergangen sind.
Danach wird mit Aktivkohle weiter entgiftet, und bei bereits auftretenden Symptomen mit Infusionen sowie weiteren Arzneimitteln besonders an der Stabilisierung des Kreislaufes gearbeitet. Das gelingt nicht immer. Deshalb sollte keine Zeit verloren werden, wenn auch nur ein vager Verdacht auf eine Schokoladenvergiftung besteht.

Kann man einer Vergiftung mit Schokolade vorbeugen?

Ja. Schokolade nicht in Reichweite von Hunden lagern und besonders Kinder über die Gefahr von Schokolade für Hunde informieren. Hier wird gern einmal das Süße mit dem vierbeinigen Kumpel geteilt. Das sollte in jedem Fall unterbunden werden. Obacht gilt bei den besonders fressfreudigen "Allesfressern" unter den Hunden wie etwa dem Beagle, die sich auch die Schokoladentorte vom Tisch holen. Kakao darf - in welcher Form auch immer - dem Hund nicht zugänglich sein.

Finden Sie hier unsere Übersichtsseite zu Vergiftungen und welche erste Hilfe Maßnahmen zu treffen sind. Im ernstfall retten sie leben.

Quellen

Autorinbild
Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.