Der Zwergpinscher - ein Kleiner mit großem Temperament

Wer auf einen Zwergpinscher trifft, mag zuerst die selbstbewusste Körperhaltung und die lebhaften dunklen Knopfaugen dieser kleinen Hunderasse bemerken. Tatsächlich steht der kleinere Vertreter der Pinscher seinen größeren Verwandten nicht nach, wenn es um Lebhaftigkeit und beeindruckendes Auftreten geht. Zwergpinscher sind bei hundeerfahrenen Menschen mit viel Zeit am besten aufgehoben. Sie wollen sich viel bewegen und beschäftigt werden, auch wenn sie maximal eine Widerristhöhe von gerade 30 cm erreichen.

Der Zwergpinscher in Kürze

Lebenserwartung: 15-18 Jahre
Namen: Zwergpinscher, Rehpinscher, Minipin, Rehrattler
Familie: Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde
Ursprungsland: Deutschland
Temperament: agil, aufmerksam, bewegungsfreudig, treu, anhänglich
Farben: schwarzrot, hirschrot, rotbraun
Gewicht: beide Geschlechter 4-6 kg
Größe: beide Geschlechter 25-30 cm
Pflegeaufwand: leicht
Erziehung: mit ausreichend Beschäftigung mittelschwer
Benötigt sehr großen Auslauf: bedingt
Kinderfreundlich: ja
Stadtwohnung geeignet: mit genügend Bewegung ja
Verwendung: Familien- und Begleithund

Rasse, Geschichte und Entwicklung

Die Geschichte des Zwergpinschers ist mit der des Deutschen Pinschers verbunden, dessen kleinere Version der Zwergpinscher bildet. Dabei liegen die Ursprünge der Pinscher Arten etwas im Dunklen, Man weiß nur, dass es pinscherartige Hunde in Deutschland schon sehr lange gibt und sie als begabte Rattenfänger den Alltag auch einfacher Menschen teilten. Zwergpinscher wurden schon um 1900 herum gezielt gezüchtet, und ein Rassestandard war ebenfalls früh festgelegt. Heute sind sie beliebte Familien- und Begleithunde für Kenner.

Wesen, Charakter und Pflege

Wer die Größe des Zwergpinschers mit seinem Wesen verbindet und deshalb einen sehr pflegeleichten Hund ohne große Ansprüche erwartet, wird mit dieser Rasse manche Überraschung erleben. Ähnlich wie Terrier verlangen Zwergpinscher nach einem konsequenten menschlichen Rudelführer, dem sie sich dann bedingungslos anschließen. Sie beziehen sich dabei häufig auf eine einzige Person, die sie als tonangebend akzeptieren. Daneben ist der Zwergpinscher ausgesprochen bewegungsfreudig und geistig aktiv. Unterbeschäftigte Zwergpinscher schwingen sich häufig zu kleinen, kläffenden Familientyrannen auf, die ihre Menschen mit ihrer aufdringlichen Aufmerksamkeit das Fürchten lehren und Fremden durchaus auch in die Hosenbeine gehen können.

Wenn man allerdings seine Bedürfnisse nach körperlicher und geistiger Auslastung erfüllt - etwa mit Hundesport wie Agility oder Dogdance - und den kleinen Pinscher konsequent liebevoll führt, hat man es mit einem intelligenten, furchtlosen und anhänglichen Hund für alle Lebenslagen zu tun. Er ist auch Kindern bei entsprechender Prägung ein vitaler Spielkamerad, wobei seine deutliche Konzentration auf eine Person dazu führen kann, dass er auf andere Familienmitglieder nicht unbedingt hört. Auch kann der Zwergpinscher einen Schutztrieb entwickeln, so dass man ein Auge auf ihn haben sollte, wenn er mit Kindern und deren Freunden zusammen ist.

Zwergpinscher haben außerdem einen recht ausgeprägten Jagdtrieb und führen ihren Spitznamen "Rattler" nicht ohne Grund. Auch dem muss ihre Haltung Rechnung tragen, damit sie sich nicht nach Belieben andere Tiere, Jogger und bewegliche Objekte als Jagdobjekte auswählen.

Das glatte, kurze Fell ist sehr pflegeleicht.

Zwergpinscher sind kälteempfindlich, besonders an der Ohrenpartie.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme

Obwohl Zwergpinscher schon lange gezüchtet werden, sind sie sehr robust und auch genetisch wenig belastet. Das beweist ihre Langlebigkeit, sie können bis zu 18 Jahre alt werden.

Die "Achillesferse" des Zwergpinschers sind seine Ohren. Nicht nur, dass er hier auf extremere Kälte sogar mit Erfrierungen reagieren kann. Auch Ohrrand-Probleme mit Entzündungen bis hin zu absterbendem Gewebe sind verbreitet. Deshalb muss auf wunde, juckende Stellen an den Ohren aufmerksam geachtet werden. Hier muss schnell professionell behandelt werden, um weitere Folgen zu vermeiden. Der Tierarzt ist dann erster Ansprechpartner.

Auch eine Neigung zum Herausspringen der Kniescheibe (Patella-Luxation) kommt beim Zwergpinscher vor.

Ebenso wird die genetisch bedingte Ablösung der Netzhaut im Rahmen der Progressiven Retinaatrophie (PRA), die bis zur Erblindung führen kann, beschrieben.

Daneben tritt die Schablonen-Krankheit beim Zwergpinscher auf, bei der in eng abgrenzten Arealen kahle Stellen durch Haarausfall entstehen. Dabei handelt es sich aber eher um ein ästhetisches Problem, weil betroffene Tiere gesundheitlich nicht eingeschränkt sind.

Die Ernährung des Zwergpinschers

Zwergpinscher weisen von Hause aus keine besonderen Ernährungsbedürfnisse auf. Wie bei allen kleineren Hunden ist Übergewicht besonders belastend für die Gelenke und sollte vermieden werden. Futterunverträglichkeiten und -allergien kommen vor, allerdings auch nicht häufiger als bei anderen Rassen. Manche Kenner der Rasse empfehlen beim Zwergpinscher eine Ernährung mit hohem Fleischanteil, die seinen hohen Energiebedarf bei viel Bewegung deckt. Einige füttern hier roh, barfen also.

Fazit: Ein idealer Hund für sportliche Personen und Familien

Bei artgerechter Haltung begeistert der Zwergpinscher seine Menschen mit viel Anhänglichkeit und Temperament. Auch seine geringe Größe macht ihn dann zu einem pflegeleichten, sehr mobilen Hund, der die Familie überall begleiten kann.

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Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.