Der Weimaraner - der silbergraue aristokratische Jäger

Weimaraner sind deutsche Jagdhunde, genauer gesagt äußerst elegante Vorstehhunde. Deshalb sind sie vorwiegend Jägern bekannt, als Begleithund spielen sie eine eher ungeordnete Rolle. Dabei ist der Weimaraner auch von der Ästhetik her eine durchaus auffällige Erscheinung in der Hundewelt und hat seine Liebhaber. Ganz in samtigem silbergrau, hochbeinig und schlank, handelt sich um ein schönes Tier. Das gilt sowohl für die bekanntere kurzhaarige als auch die seltenere langhaarige Variante dieser Hunderasse. Weimaraner haben eine fast aristokratische Anmutung, ihr Name geht bezeichnenderweise auch auf ihre Haltung am Hof des Herzogtums Weimar zurück.

Das Wichtigste in Kürze

Lebenserwartung: 10-12 Jahre
Namen: Weimaraner
Familie: Vorstehhunde Typ Bracke
Ursprungsland: Deutschland
Temperament: intelligent, zurückhaltend, konzentriert, energisch, ausdauernd bis stur - dabei sehr zuverlässig und hart als Arbeitshund
Farben: Grautöne von mausgrau bis silbergrau
Gewicht: Weibchen 25-35 kg Männchen 30 - 40 kg
Größe: Weibchen 59-63 cm Männchen 62-67 cm
Pflegeaufwand: gering bis mittel
Erziehung: an sich leichtführig, etwas anspruchsvoll aufgrund der jagdlichen Veranlagung
Benötigt sehr großen Auslauf: mittlerer bis großer Bewegungsbedarf
Kinderfreundlich: bedingt, er ist nicht aggressiv, aber auch nicht übermäßig begeistert von Kindern
Stadtwohnung geeignet: bedingt
Verwendung: Vorstehhund, auch Familien- und Begleithund

Rasse, Geschichte und Entwicklung

Weimaraner werden erstmalig am Hof zu Weimar Anfang des 19.Jahrhunderts erwähnt. In der Folge waren es vor allem Jäger und Förster, die die Rasse zum noch heute geltenden Standard entwickelten, unter anderem Hühnerhunde einkreuzten. Als direkter Vorfahr der Rasse gilt die St.Hubertus Bracke. Die Rasse wird etwa seit 1890 rein und ohne wesentliche Einkreuzungen gezüchtet. Damit nimmt der Weimaraner einen Spitzenplatz ein, wenn um Reinrassigkeit und Alter geht.

Wesen, Charakter und Pflege

Weimaraner sind zurückhaltende Hunde. Jäger schätzen ihre Leichtführigkeit und Festigkeit ebenso wie die ausgeprägte Spürnase dieser Hunderasse. Sie sind besonders nach dem Schuss äußerst alerte und zuverlässige Arbeitshunde.

Als Begleit- und Familienhund gehalten, können der angeborene Jagdinstinkt und eine arteigene Sturheit des Hundes Probleme machen. Es bedarf deshalb sowohl einer angemessenen Erziehung als auch regelmäßiger Beschäftigung. Der Hundehalter muss also genügend Zeit aufbringen. Diese Voraussetzungen gegeben, ist der Weimaraner ein freundlicher, nicht übertrieben temperamentvoller, aber bewegungsfreudiger Hund. Er apportiert gern, auch aus dem Wasser, kann ab einem bestimmten Alter Jogger und Radfahrer begleiten. Für die Zwingerhaltung und als Wachhund ist er nicht geeignet, auch wenn er durchaus aufmerksam auf Fremde reagiert. Es kann sein, dass er sich für Kinder und andere Familienangehörige nicht übermäßig interessiert.

Weimaraner geben gute Rettungshunde ab.

Das kurzhaarige Fell bietet kaum Herausforderungen in der Pflege. Bei der selteneren langhaarigen Variation, vor allen Dingen, wenn diese Unterwolle aufweist, muss die Fellpflege gerade beim Fellwechsel etwas umfangreicher ausfallen und tägliches Bürsten umfassen.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme

Als sehr reinrassiger Hund hat der Weimaraner einige Prädispositionen für Erkrankungen entwickelt. Dazu gehören:

Die Hüftgelenksdysplasie oder HD - erblich bedingt sind dabei die Hüftgelenke nicht kongruent. Die Hüftgelenkspfanne ist abgeflacht und erlaubt dem Hüftkopf des Tieres Raum für Bewegung. Gleichzeitig sind die Haltebänder zu weich. Folgen sind unter anderem Lahmheiten mit Schmerzen, besonders beim Aufstehen und Liegen, die in veritable Gelenksarthrosen übergehen. Es gibt verschiedene Behandlungsansätze, aber das Leiden beeinträchtigt das Leben betroffener Hunde schon. Auch aufgrund ihrer Reinrassigkeit ist eine Auszüchtung des Krankheitsmerkmals beim Weimaraner nicht einfach.

Epilepsie - Weimaraner leiden an einer erblichen Form der krampfhaften Fallsucht. Mit verantwortlich für die zugrundeliegenden Fehlschaltungen im Gehirn ist bei dieser Hunderasse eine spezielle Funktionsstörung der Leber. Dadurch werden giftige Abbauprodukte des Stoffwechsels schlecht abtransportiert und belasten das zentrale Nervensystem. Betroffene Hunde müssen medikamentös behandelt und vor allem proteinarm sowie möglichst natürlich ernährt werden.

Magendrehung - es ist unklar, ob die Magendrehung genetisch bedingt ist, aber Weimaraner gehören zu den Rassen, die überdurchnittlich oft an diesem lebensgefährlichen Syndrom leiden. Dabei dreht sich der beim Hund an losen Bändern hängende Magen um die eigene Achse und verschließt den Magenein- sowie ausgang. Mit der zunehmenden Gasbildung im gedrehten Magen entsteht eine Aufblähung, die lebenswichtige Gefäße in der Umgebung abdrücken kann. Im schlimmsten Fall erleiden betroffene Hunde einen tödlichen Kreislaufschock. Bei Verdacht auf eine Magendrehung muss der Hund unverzüglich dem Tierarzt vorgestellt werden, nur er kann ihn retten.

Ernährung des Weimaraners

Die Ernährung des Weimaraners kann herausfordernd sein. Unter Umständen benötigt er wegen seiner Epilepsieneigung Spezialfutter mit wenig Protein. Insgesamt sollte das Futter frei von Zusatzstoffen wie Konservierungen sein, da auch diese Stoffe verdächtig sind, beim Weimaraner Erkrankungen wie Epilepsie auszulösen. Für den gesunden Hund ohne manifeste Epilepsie kann daher die Rohfütterung eine Alternative sein. Dabei sollte der Hund mehrfach am Tag mit kleinen Portionen gefüttert werden und nach dem Essen ruhen. Das verringert die Gefahr einer Magendrehung ebenso wie der Einsatz von Anti-Schling-Näpfen, die den Hund zu langsamerem Fressverhalten zwingen. Trockenfutter, das stark im Magen quillt, kann das Risiko für die tödliche Drehung des Magens dagegen erhöhen.

Ob der ältere Hund auf Futterergänzungen wie Weihrauch und Teufelskralle in Bezug auf Arthrose gut anspricht, muss sehr vorsichtig geprüft werden. Weimaraner reagieren allgemein sensibel auf Fremdstoffe.

Fazit

Weimaraner sind typische Arbeitshunde, besonders an der Seite von Jägern und Förstern. Als Familien- und Begleithunde können sie unter bestimmten Voraussetzungen gehalten werden. Eine solche Haltung entspricht aber weniger ihrer eigentlichen Veranlagung.

Autorinbild
Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.