Der Siberian Husky - ein klassischer nordischer Hund

Der sibirische Husky oder auch Siberian Husky in der korrekten angelsächsischen Bezeichnung gehört zu den sogenannten nordischen Hunderassen. Seine Vorfahren stammen aus Sibirien, die Rasse selbst jedoch in der jetzigen Form aus den USA. Diese Hunde, mit denen die meisten Menschen zurecht vor allem Schlittenhunde verbinden, stellen sehr bestimmte Ansprüche an ihre Haltung. Sie benötigen unter anderem sehr viel ausdauernde Bewegung. Sie zeigen teilweise ein anderes Verhalten als andere Hunde und sind auch deshalb keine Jedermannshunde. Wer sich auf diese agilen Arbeitshunde einlassen kann, wird mit einem äußerlich oft wunderschönen, ursprünglichen und interessanten Hund belohnt.

Der Siberian Husky in Kürze

Lebenserwartung: 12-14 Jahre
Namen: Siberian Husky
Familie: Spitze und Hunde vom Urtyp, Nordische Schlittenhunde
Ursprungsland: USA (mit Bezügen zu Russland)
Temperament: intelligent, will gefallen und lernen, eigensinnig
Farben: grau, rot, weiß, schwarz mit jeweils weißer Unterwolle
Gewicht: Weibchen: 15,5 -23 kg , Männchen: 20,5 -28 kg
Größe: Weibchen: 50,5 -56 cm, Männchen: 53,5 -60 cm
Pflegeaufwand: mittel bis hoch
Erziehung: mittel bei entsprechender Haltung
Benötigt sehr großen Auslauf: ja, mit ausdauernden Läufen
Kinderfreundlich: bei guter Prägung ja
Stadtwohnung geeignet: nur sehr bedingt
Verwendung: Schlittenhund, nur bedingt Familien- und Begleithund

Geschichte und Entwicklung der Rasse

Ursprünglich waren Huskies allgemein die hündischen Begleiter von nordischen Nomadenvölkern wie den Tschuktschen im nördlichen Russland.
Sie wurden und werden als Schlittenhunde eingesetzt, dabei gelangten sie als solche um 1900 nach Alaska und Kanada. In den USA wurde in der Folgezeit der Rassestandard für den Siberian Husky entwickelt, was eine weltweite Verbreitung der Rasse zur Folge hatte. Dabei ist der Husky immer ein Hund für Liebhaber geblieben, Überzüchtungstendenzen sind daher eher selten gegeben.

Wesen, Charakter und Pflege

Der Siberian Husky ist und bleibt ein Arbeitshund, ein Schlittenhund.

Wer in unseren gemäßigten Breiten ein solches Tier halten möchte, muss sich auf seine Ansprüche einstellen. Mit einfachen Spaziergängen ist es hier nicht getan. Der kluge und lauffreudige Husky will körperlich sowie geistig ausgelastet werden. Das setzt mindestens Laufstrecken neben dem Fahrrad voraus, idealerweise aber Arbeit am Roll- oder Winterschlitten. Hier zeigt die Rasse, was sie kann. Auf elegante Laufbewegungen am Schlitten ausgerichtet und auf eine Teamarbeit mit dem Menschen sowie anderen Hunden eingestellt, gibt der Siberian Husky alles. Von Hause aus sind Siberian Huskies freundlich, sanftmütig wie auch kontaktfreudig und lebhaft. Negative Verhaltensänderungen sind hier in der Regel auf eine nicht entsprechende Haltung zurückzuführen. Vor allem Bewegungsmangel zeigt sich in Neurosen und Auffälligkeiten. Huskies sind keine Wach- oder Lagerhunde.

Bei guter Erziehung und ausreichend Training sind die Tiere ausgesprochen lernbegierig und willig. Von sich aus zeigt der Husky auch kaum Aggressivität gegenüber fremden Hunden. Er ist ganz auf seine Aufgaben als Schlittenhund konzentriert. Manchmal quittieren andere Rassen diese Fokussierung mit eigener Aggression. Der Husky braucht den Kontakt zu seinen Haltern und will auch geistig gefordert werden, wie das an einem Schlitten durch das Führen der Fall wäre. Wer ihn als Begleithund halten will, muss also nicht nur für die Bewegung, sondern auch für Beschäftigung sorgen. Mehrere Hunde können in Zwingern untergebracht werden, sollten aber auch die Wahl haben, sich freier zu bewegen und mit den Menschen in Kontakt zu treten.

Bei der Höhe von Zäunen in eingegrenzten Grundstücken ist zu berücksichtigen, dass Huskies gut springen und intelligent klettern. Die Rasse kann etwas stur sein, hier ist Hundeerfahrung hilfreich.

Die Fellpflege ist wegen der intensiven Unterwolle recht anspruchsvoll.
Dafür sind Huskies sehr unempfindlich gegen Witterungseinflüsse wie Kälte und Nässe. Hitze dagegen ist nicht so angenehm für sie.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme

Als angehöriger urtypischer Rassen handelt es sich bei einem Siberian Husky um einen robusten und langlebigen Hund.

Allerdings sind die Zuchtlinien nicht ganz frei von den vererbbaren Dysplasien an Ellenbogen und Hüfte. Hier ist die Zuchtauswahl entscheidend, da diese Erkrankungen, wenn vorhanden, nur symptomatisch behandelt werden können. Es können frühzeitig Gelenksarthrosen entstehen, die die Lebensqualität der betroffenen Tiere durch Schmerzen mindern.

Recht exklusiv beim Husky tritt die sogenannte Zink-reaktive Dermatose auf. Sie geht vermutlich auf eine Aufnahme- und Verwertungsstörung für das Spurenelement Zink zurück. Die Hautkrankheit ist symptomatisch behandelbar.

Auch Augenkrankheiten kommen seltener vor, sind aber weniger charakteristisch für Huskies, solange es sich nicht um echte Zuchtfehler handelt.

Gravierender sind die Degenerative Myelopathie (DM), ein fortschreitende Rückenmarkserkrankung neurologischer Art sowie die
Maligne Hyperthermie. Bei letzterer Erkrankung - einer Stoffwechselstörung der Skelettmuskulatur - kann das Tier unter Umständen auch auf Medikamente mit Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen und schließlich mit Herzstillstand reagieren, wenn sich die Skelettmuskeln extrem zusammenziehen. Die Prognose ist hier nicht immer sehr gut. Je nachdem, welche Organe betroffen sind - auch Schäden an der Lunge und den Nieren kommen in Betracht - sind eine Reihe tierärztlicher Gegenmaßnahmen erforderlich, die nicht immer Erfolg haben.

Ernährung des Siberian Husky

Ein übergewichtiger Siberian Husky ist nicht denkbar und grenzt an Tierquälerei. Seine Ernährung ist bei entsprechendem Training auf den hohen Energiebedarf der Tiere abzustimmen. Ein Schwerpunkt darf auf Fleisch liegen, deshalb wird Barfen (Rohfütterung) von vielen Husky-Liebhabern geschätzt. Manche Huskies entwickeln gerade bei Fertigfutter außerdem Unverträglichkeiten. So urtypisch wie diese Hunde sind und gehalten werden sollten, sollte auch ihr Futter sein. Mit Futterergänzungen und Arzneimitteln ist immer etwas Vorsicht geboten, weil manche Vertreter dieser Rasse empfindlich auf verschiedene Stoffe reagieren. Für die Muskulatur, die Haut und das Skelett sind wertvolle Omega-Fettsäuren jedoch eine gute Wahl. In seinen Ursprungsländern bei Nomaden werden diese Hunde oft auch mit Fisch ernährt, so dass ihre Verdauung auch darauf ausgerichtet sein kann. Allerdings lässt sich bei uns eine Ernährung mit frischem Fisch vielfach nicht durchführen, so dass hier die wertvollen Fischöle eine Alternative sein können.

Fazit: Ein Hund für Spezialisten

Obwohl viele Menschen das anders sehen, haben nordische Hunde wie der Siberian Husky unstreitig spezielle Haltungsansprüche. In den Tierheimen finden sich immer wieder Nordische, die abgegeben wurden, weil die Halter nicht mit ihnen zurechtkamen. Das ist schade für diese schönen, eleganten Tiere, die zum Schlittenhund geboren sind. Deshalb sollte die Anschaffung eines solchen Hundes wohlüberlegt sein.

Autorinbild
Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.