Der Rhodesian Ridgeback - der würdevolle Südafrikaner

Dieser beeindruckende Hund mit dem charakteristischen "Ridge", dem dunklen Aalstrich (Rückenkamm), ist seit einigen Jahren auch in Europa verbreitet und begehrt. Als einzige Rasse, die dem südlichen Afrika entstammt, ist dieser Hund dabei immer noch etwas ganz Besonderes. Vom ursprünglichen Jagdhund hat sich der Rigdeback zu einem Wach- und Familienhund entwickelt. Er ist ein Hund mit gewissen Ansprüchen. Sein englischer Name schafft einen Eindruck davon, was in dieser Rasse steckt: Er ist ein Lion Dog - ein Löwenhund, ein Löwenjäger. Seine Fans nennen ihn liebevoll "Ridgie".

Das Wichtigste in Kürze

Lebenserwartung: 10-12 Jahre
Namen: Rhodesian Ridgeback, African Lion Dog, Ridgie
Familie: Jagdhund, Anteile anderer Rassen wie Doggen, Wildhunde
Ursprungsland: Südliches Afrika, Simbabwe
Temperament: mutig, lernwillig, intelligent, sensibel, wachsam, eigenwillig, loyal, auch sanft, guter Jagdinstinkt (in Deutschland nicht als Jagdhund anerkannt)
Farben: weizenfarben hell oder rot weizenfarben mit dem charakteristischen, dunklen Rückenkamm, der entgegen der Haarwuchsrichtung verläuft
Gewicht: Weibchen: 32 kg, Männchen: 36,5 kg
Größe: Weibchen: 61-66 cm, Männchen: 63 - 69 cm
Pflegeaufwand: normal
Erziehung: anspruchsvoll, benötigt konsequente, artgerechte Erziehung
Benötigt sehr großen Auslauf: ja
Kinderfreundlich: bei guter Sozialisierung unbedingt
Stadtwohnung geeignet: weniger gut
Verwendung: Wachhund, Begleit- und Familienhund, Jagdbegleiter

Rasse Geschichte und Entwicklung

Als europäische Siedler das Kap im südlichen Afrika eroberten, kreuzten sie ihre Hunde wie Doggen, Mastiffs, Collies, Airdales, Bulldoggen und andere mit den Hunden der Hottentotten, deren Vorfahren Wildhunde waren. Den charakteristischen gegenläufigen Haarstrich verdankt der Ridgeback diesen afrikanischen Hunden. Auch das unerschrockene Wesen des Ridgie sowie sein ausgeprägter Jagdinstinkt gehen ebenfalls auf die Hunde der Hottentotten zurück. Der Ridgeback wurde sowohl als Wachhund, vor allem aber als ausdauernder Hetzjäger für Löwen, Affen und Wildschweine gezüchtet. Unempfindlich gegen die Hitze und nächtliche Kälte der Savanne, relativ anspruchslos bei der Wasser- und Futterversorgung sind Rigdebacks auch nach stundenlanger Verfolgung der Beute noch aufmerksam. Bei der Verfolgung des Wildes muss der Ridgeback außerdem eine gewisse Selbstständigkeit aufweisen und in erforderlichem Umfang situationsbedingt eigene Entscheidungen treffen. Auch als Familien- und Wachhund prägen ihn Eigenschaften wie Mut und Selbstständigkeit bei einer ebenfalls hervorstechenden würdevollen Gelassenheit.

Die gezielte Zucht des Rhodesian Ridgeback geht zurück auf den Missionar Reverend Charles Helm. Dieser hatte 1875 im heutigen Simbabwe eine Mission gegründet und traf dabei auf den Großwildjäger Cornelius Van Rooyen. Beide verpaarten ihre jeweiligen Hunde und die Zuchtlinie der Rhodesian Ridgebacks war gesetzt.

Wesen, Charakter und Pflege

Der Ridgeback ist ein selbstbewusster Hund. Folglich ist der erfahrene Hundehalter gefragt, der konsequent und liebevoll den jungen Ridgeback bis zu seinem späten Erwachsenwerden, das erst mit etwa 2 Jahren abgeschlossen ist, prägt. Der Halter eines Ridgebacks muss das Prinzip "Rudel" verstanden haben und als zuverlässiger Rudelführer agieren. Dabei ist übertriebene Härte nicht angezeigt. Ridgies sprechen eher auf Motivation an. Der manchmal sture Hund braucht Trainingsanreize, wobei er im Grunde sehr lernwillig und begeistert bei gemeinsamen Aktivitäten ist. Vor allem benötigt er Bewegung und zeitliche Zuwendung im Überfluss. Ein unterbeschäftigter Ridgeback wird aus Langeweile eigene Beschäftigungen finden, die nicht immer im Sinne des Halters sind.
Hier finden wir dann den tyrannischen und unter Umständen sogar verhaltensauffälligen Hund, der seine Familie dominiert.

Hundesport ist in jeder Form willkommen, sollte aber ebenfalls viel Abwechslung bieten. Apportieren macht dem Hetzjäger großen Spaß. Löwenjäger sind schnelle Läufer bei hervorragender Kondition - auch der Halter sollte also der sportliche Typ sein.
Allerdings sollte der Welpe und junge Löwenjäger körperlich nicht überlastet werden, um frühzeitigen Gelenkverschleiß zu vermeiden.

Ridgebacks sind sehr gute Such- und Rettungshunde. Selbst als Therapiehund eignet sich der erwachsene, gut sozialisierte Ridgeback. Er lebt dabei seine sanfte, sensible und ruhige Seite aus, die ihn auch zu einem tollen Gefährten für Kinder macht. Noch mehr als bei anderen Hunderassen kommt es also beim Ridgeback auf seine Erziehung und Haltung an. Fellmäßig ist der Löwenfänger mit seinem kurzen Haarkleid sehr pflegeleicht.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme beim Rhodesian Ridgeback

Hüftdysplasie (HD) ist beim Ridgeback verbreitet. Die genetisch bedingte Fehlstellung der Hüftgelenke führt verfrüht zu Gelenkverschleiß, Lahmheiten in den Hinterläufen und Schmerzen. Eine ausgeprägte HD kann nur symptomatisch behandelt und nicht geheilt werden. Züchter versuchen die HD, durch gezielte Verpaarungen zu unterbinden.

Eine ganz ähnliche Dysplasie tritt auch am Ellbogengelenk auf.

Rigdebacks neigen außerdem zur degenerativen Myelopathie. Diese seltene, erblich bedingte Krankheit ist ein ganzes Bündel neurologischer Krankheitsbilder, das in die Zerstörung des Rückenmarks einmündet. Betroffene Hunde können bewegungsunfähig werden und leiden unter Muskelschwund. Schmerzen empfindet das erkrankte Tier dabei nicht.

Die unheilbare Blutgerinnungsstörung Hämophilie B ist beim Rhodesian Ridgeback vertreten. Betroffene Hunde können verbluten, wenn sie bei Wunden nicht schnell genug behandelt werden.

Schließlich müssen manche Ridgebacks eine erblich bedingte, besondere Form der Arthrose, die Osteochondrosis dissecans, bewältigen. Schmerzmittel sind hier neben operativen Eingriffen Mittel der Wahl.

Die Autoimmunkrankheit Symmetrische Lupoide Onychodystrophie (SLO) greift die Krallen der Ridgies an. Diese fallen aus und wachsen dann wieder nach. Das wiederholt sich scheinbar in endloser Folge und ist zurzeit nicht behandelbar.

Einige Ridgebacks neigen zu Hauterkrankungen und Hautmilben, die ihre Hautfalten besiedeln. Diese Erkrankungen sind gut behandelbar, sollten aber nicht vernachlässigt werden.

Ernährung des Rhodesian Ridgeback

Übergewicht passt nicht zu dem sportlichen, bewegungsfreudigen Hund und kann Erkrankungen des Bewegungsapparats verstärken. Deshalb ist in der Regel das reichhaltige Trockenfutter nicht immer die beste Wahl für den Löwenjäger, weil hier der Sättigungseffekt erst mit dem späteren Aufquellen dieses Futters eintritt. Barfen ist eine sinnvolle Ernährungsalternative, die diesen aktiven Hundetyp mit viel Energie ausstattet. Ernährungszusätze aus Heilpflanzen wie Weihrauch, Teufelskralle, Kurkuma sowie Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Gelenkgesundheit und vermögen positiv auf entzündliche Vorgänge einzuwirken.

Löwenjäger profitieren sehr davon, wenn sie sich ihr Futter "verdienen" dürfen, wenn sie also im Anschluss an eine gemeinsame Aktivität gefüttert werden oder gar ihr Futter "aufspüren" dürfen. Das lastet sie aus und macht sie zufrieden. Nach der Fütterung sollte der Ridgeback ruhen, er hat dazu ehedem eine natürliche Neigung dazu, um die Gefahr einer Magendrehung zu verringern.

Fazit

Der schöne, anmutige Rhodesian Ridgeback ist ein Hund für sportliche Kenner mit ausreichend Hundeerfahrung, viel Zeit und Raum für den geschwinden Löwenjäger. Entsprechend sozialisiert und erzogen ist er bester Kamerad für Kinder aller Altersklassen, ausgeglichen und zuverlässig. Er bewacht ebenso loyal Haus und Hof wie seine Menschen.

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Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.