Der Pudel - der bescheidene Franzose

Der Pudel begegnet uns in verschiedenen Größen und Farbschlägen. Die meisten Menschen können diese Hunderasse ohne weiteres identifizieren, vor allem, weil sie längere Zeit einmal sehr populär war. Heute hat der Pudel etwas an Beliebtheit verloren. Menschen, die nicht viel mit Hunden zu tun haben, neigen dazu, ihn für etwas altbacken und langweilig zu halten. Er leidet manchmal auch ein wenig unter seinem modischen Image, das sich vor allem in kunstvollen Scherfiguren ausdrückt.

Der Pudel wird leicht unterschätzt. Er drängt sich nicht in den Vordergrund. Dabei handelt es sich um eine der pflegeleichtesten, liebenswürdigsten und auch intelligentesten Hunderassen, die wir kennen. Wer sich näher mit einem Pudel auseinandersetzt, kann dem Charme dieses kleinen oder größeren Franzosen kaum widerstehen. Zumal sein freundliches Wesen ihn auch zu einem vortrefflichen Familienhund macht.

Der Pudel in Kürze

Lebenserwartung: 12-15 Jahre
Namen: Pudel, Caniche
Familie: Pudel
Ursprungsland: Frankreich
Temperament: lebhaft, liebenswürdig, freundlich, lernbegierig, aktiv
Farben: schwarz, apricot, weiß bis cremefarben, falbfarben, schwarz-weiß, blau, silber, sable, braun, rot, grau
Größe: Großpudel - 45 cm bis 60 cm, Kleinpudel - 35 cm bis 45 cm, Zwergpudel - 28 cm bis 35 cm, Toy-Pudel - 24 cm bis 28 cm
Pflegeaufwand: leicht
Erziehung: sehr gut erziehbar bei Beschäftigung mit dem Hund
Benötigt sehr großen Auslauf: kommt auf die Größe an
Kinderfreundlich: sehr kinderfreundlich
Stadtwohnung geeignet: ja, bei ausreichend Bewegung in Abhängigkeit von der Größe
Verwendung: Gesellschafts- und Begleithund

Rasse, Geschichte und Entwicklung

Der französische Name für den Pudel lautet Caniche. Das ist im Französischen die Bezeichnung für die weibliche Ente. Tatsächlich ist der Pudel einmal ein Jagdhund gewesen, der seine Menschen bei den jagdlichen Aktivitäten auf der Geflügeljagd begleitete.

Die Bezeichnung Caniche deutet dabei auch auf die Nähe des Pudels zum Wasser hin. Der deutsche Name Pudel soll auf das altdeutsche "puddeln" zurückgehen, was so viel heißt, wie im Wasser planschen. Aus seiner jagdlichen Vergangenheit bringt der Pudel seine große Apportierfreude mit.

Intelligenz, Loyalität und ein freundliches Wesen kennzeichnen seinen Charakter bis heute. Im größeren Stil gezüchtet werden Pudel seit Ende des 19. Jahrhunderts. In den 1960er Jahren avancierte der fröhliche Franzose mit immer gewagteren Schermustern zu einem modischen Accessoire gesellschaftlich arrivierter Damen. Besonders die großen Pudel, die man auch als Königspudel bezeichnet, waren damals sehr in Mode. Schon immer hat viele Menschen begeistert, dass man sich bei dieser Rasse je nach den eigenen Umständen und Bedürfnissen Hunde in verschiedenster Größe aussuchen kann.

Man tut dem Pudel allerdings unrecht, wenn man ihn nur auf diese Praktikabilität und Anpassungsfähigkeit reduziert. Die Tatsache, dass Pudel auch immer wieder bei artistischen Darbietungen und im Hundesport brillieren, zeigt, wie intelligent dieser Hund tatsächlich ist.

Wesen, Charakter und Pflege

Pudel sind wachsame, fröhliche und lebendige Hunde. Sie haben in der Regel ein sehr ausgeglichenes Wesen. Sie sind wissbegierig, lernen schnell und lassen sich sogar in einem gewissen Umfang dressieren. Hundesportarten wie Agility, Obedience oder auch eine Schutzhundausbildung sind für den lebhaften Hund bestens geeignet. Pudel haben einen ausgeprägten Willen, ihren Haltern zu gefallen, sie wollen allerdings beschäftigt werden. Deshalb muss auch dieser Hund hundegemäß erzogen werden. Eine frühe Sozialisierung und Integration in eine Familie machen ihn zum idealen Begleit- und Familienhund. Kinder finden in ihm einen geduldigen und immer zu gemeinsamen Aktivitäten aufgelegten Spielkameraden. Aggressivität ist dem Hund weitestgehend fremd.

Pudel können eine hohe Sensibilität aufweisen und entwickeln ihre Anlagen am besten im engsten Kontakt zu ihren Haltern. Gerne geben sie in vertrauter Runde den kleinen Clown auf vier Pfoten. Kunststücke Zeigen und Neues Lernen ist für den Pudel bis ins hohe Alter wichtig.

Sein freundliches Wesen prädestiniert dem Pudel auch für eine Arbeit als Therapiehund.
Was die Felltextur angeht, gibt es Wollpudel mit üppigen gekräuselten Haaren und Schnürenpudel, die mindestens 20 cm lange Schnüre in ihrem Haarkleid ausbilden.

Entgegen der landläufigen Meinung müssen Pudel nicht immer getrimmt werden. Die Fellpflege ist in vielerlei Hinsicht weniger aufwendig als bei anderen Hunderassen, da Pudel von Hause aus nicht haaren und kaum in nassem Zustand unangenehme Gerüche absondern.

Allerdings müssen langhaarige Exemplare schon mehrfach in der Woche gründlich gebürstet werden, um Verfilzungserscheinungen im Fell zu vermeiden. Insoweit kann regelmäßiges Trimmen auch zum Wohlbefinden der Tiere beitragen.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme beim Pudel

Besonders der Tatsache, dass diese Rasse einige Zeit sehr populär war, verdankt der Pudel auch einige Anlagen für vererbte Krankheiten.

Zu diesen genetischen Dispositionen zählt unter anderem die Patella-Luxation. Bei dieser Erkrankung springt das Kniegelenk scheinbar ohne Anlass aus der Gelenkspfanne. Betroffene Tiere lahmen und schonen das Bein auffällig. Die Erscheinung kann nur konservativ behandelt werden, eine echte Heilung ist nicht möglich.

Im Bereich der Augen neigen manche Pudel zur Ausbildung einer progressiven Retinaatrophie (PRA). Dabei stirbt die Netzhaut des Auges ab, trübt sich ein und lässt den Hund erblinden. Vollkommene Heilung ist auch hier nicht zu erreichen.
Einige Vertreter der Rasse entwickeln relativ frühzeitig eine Katarakt - den Grauen Star - mit Eintrübung der Augenlinse und anschließender Erblindung auf dem betroffenen Auge. Genau wie beim Menschen lässt sich die Katarakt nur durch eine künstliche Linse erfolgreich beheben.

Eine erbliche Form vom Epilepsie ist bei Pudeln ebenfalls verbreitet. Das Anfallsleiden lässt sich in der Regel medikamentös einstellen.

Aufgrund ihrer hohen Sensibilität können Pudel bei mangelnder Beschäftigung neurotische Verhaltensweisen entwickeln. Diese können sich etwa in einer vom Menschen so empfundenen launischen Art oder Niedergeschlagenheit ausdrücken. Ähnliche Erscheinungen können auftreten, wenn dem Pudel nicht genügend Interesse oder Zuneigung seitens seiner Menschen entgegengebracht wird. Er ist auf den engen Kontakt zu Menschen angewiesen und verkümmert bei Vernachlässigung.

Die Ernährung des Pudels

Der Pudel stellt in aller Regel keine besonderen Bedürfnisse an seine Ernährung. Übergewicht steht dem lebendigen, vitalen Tier nicht gut zu Gesicht. Dabei gilt die Rasse auch nicht als übermäßig gierig. Es ist unter diesem Gesichtspunkt eine persönliche Entscheidung, ob man alternative Ernährungsmethoden wie beispielsweise die Rohfütterung (Barfen) für seinen Pudel in Betracht zieht. Viele Halter sind, unabhängig von der Rasse, von dieser von einigen Ernährungsexperten als besonders artgerecht angesehenen Fütterungsmethode begeistert.

Pudel weisen keine überdurchschnittliche Veranlagung für eine Magendrehung auf. Allerdings ist diese Komplikation aufgrund der Anatomie des Hundemagens in gewisser Hinsicht immer eine Bedrohung. Der Hundemagen ist an lockeren, elastischen Bändern aufgehängt, damit in kurzer Zeit ansprechende Futtermengen aufgenommen werden können. Diese Flexibilität und Beweglichkeit werden manchen Hunden zum Verhängnis, wenn sich die Bänder ineinander verdrehen. Dabei kommt es zum Abdrücken verschiedener Gefäße und unbehandelt sterben die meisten Hunde an Schock sowie Kreislaufkollaps. Hunde sollten allgemein nach dem Essen ruhen, nicht springen und nicht rennen. Daneben sollte eher mehrfach am Tag weniger gefüttert werden als einmal täglich eine sehr große Portion.

Fazit: Mehr Familienhund geht nicht

Es ist an der Zeit, den Pudel nicht als modisches Accessoire, sondern als vielfach begabten und intelligenten hündischen Begleiter zu begreifen. Besonders Familien mit Kindern können von einem solchen Tier nur profitieren. Wer auf der Suche nach dem idealen Familienhund ist, wird beim Pudel immer fündig. Dabei hat die Rasse auch noch den großen Vorteil, dass man ihre Größe den eigenen Lebensumständen anpassen kann.

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Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.