Der Dogo Argentino - die argentinische Dogge

Dieser Hund fällt ohne Zweifel auf, wenn man ihn auf der Straße sieht: Groß, muskulös und reinweiß scheint er eine Art "Pokerface" zu zeigen. Hundekenner wissen sofort, dass sie es mit einem Dogo Argentino zu tun haben. Umgangssprachlich würde man sagen, das ganze Tier wirkt ausgesprochen "cool". Seine Herkunft trägt die argentinische Dogge schon in ihrem Namen. Der ursprünglich als Jagdhund gezüchtete argentinische Dogo wird heute auch als Gesellschafts- und Familienhund gehalten. Dabei ist er sicherlich kein Hund für Anfänger und wird in einigen Bundesländern als Listenhund geführt. Wer sich auf die Rasse einlassen kann und etwas von Hundeerziehung versteht, findet in dem stolzen Südamerikaner einen selbstbewussten und mutigen hündischen Begleiter.

Der Dogo Argentino in Kürze

Lebenserwartung: 10-13 Jahre
Namen: Dogo Argentino, Argentinische Dogge
Familie: Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde
Ursprungsland: Argentinien
Temperament: mutig, selbstbewusst, ausdauernd, treu seinen Menschen gegenüber, ausgeprägter Schutztrieb
Farben: Reinweiß
Gewicht: 40 kg
Größe: Weibchen: 60-65 cm, Männchen: 62-68 cm
Pflegeaufwand: leicht
Erziehung: sehr anspruchsvoll
Benötigt sehr großen Auslauf: ja
Kinderfreundlich: bedingt, bei entsprechender Erziehung und Haltung ja, ausgesprochen loyal gegenüber seiner Familie bei starkem Schutztrieb
Stadtwohnung geeignet: eher nicht, nur bei entsprechend großem Auslauf
Verwendung: Jagdhund, Begleithund, Familienhund

Rasse, Geschichte und Entwicklung

Die Geschichte der argentinischen Dogge ist eng mit einem Namen verbunden: Dr. Antonio Nores Martinez, ein Mediziner aus der argentinischen Provinz Cordoba, begann Ende der 1920er Jahre eine neue Rasse zu züchten. Der Hundeliebhaber wünschte sich einen ausdauernden Jagd- und Begleithund mit wesensfesten Charaktereigenschaften. Die Rasse wurde aus verschiedenen Bullterrier-Rassen reinweiß selektiert, um den Hund schon anhand der Farbe jederzeit von Jagdwild unterscheiden zu können. Die große und ausdauernde argentinische Dogge konnte zur Großwildjagd eingesetzt werden. Hartnäckig und furchtlos schätzen viele südamerikanische Jäger den Dogo noch heute als unverzichtbaren Jagdbegleiter. Der Dogo Argentino kommt dabei mit verschiedensten klimatischen Bedingungen zurecht.

Später in den 1960er Jahre schaffte die Hunderase den Sprung um die ganze Welt und ist heute als einzige argentinische Rasse vom FCI anerkannt.

Wesen, Charakter und Pflege

Ursprünglich ist der argentinische Dogo ein Gebrauchshund. Als Jagdhund kommen seine positiven Eigenschaften gut zur Geltung. Problematisch können Charakterzüge wie Selbstständigkeit, Tapferkeit und Kraft dann werden, wenn dieser Hund nicht artgerecht gehalten wird. Er benötigt reichlich Bewegung sowie Beschäftigung und gemeinsame Erlebnisse mit seinem Halter, die ihn begeistern. Des Weiteren wird der Dogo Argentino keinen Halter akzeptieren, der kein Hunderudel anführen können.
Wer seinen Respekt gewinnen kann, wird an diesem Hund seine Freude haben. Er ist unübertroffen loyal und unbestechlich wie kaum ein anderer Hund. Robust und ausdauernd sind gemeinsame Aktivitäten vor allem in freier Natur mit ihm ein Vergnügen.

Ganz nebenbei werden sich angesichts seiner imposanten Erscheinung auch selten Einbrecher oder andere unerwünschte Fremde auf das Grundstück verirren. Er bellt nicht viel und ist auch sonst bei guter Haltung ein entspannter Hundetyp. Im Ernstfall allerdings - seine Familie gerät in Gefahr - sollte man von seiner Seite als Angreifer wenig Pardon erwarten. Dafür sorgt bereits der sehr dominierende Schutztrieb bei dieser Rasse. Der argentinische Dogo reagiert entschlossen und unaufgeregt, dafür aber umso effizienter. Er zeigt keine Mimik, und man darf vor einem Angriff dieses Hundes kaum eine warnende Lautäußerung von seiner Seite erwarten.

Die argentinische Dogge muss konsequent-liebevoll erzogen und als Familienhund frühzeitig in seinem Leben auf Kinder sowie andere Haustiere geprägt werden. Seine ausgeprägte Treue und Intelligenz zeigt sich dann auch positiv im Umgang mit Kindern. Allerdings wird eine ständige Beaufsichtigung von Hund und Kindern durch Erwachsene unabdingbar sein, schon damit nicht gefährliche Situationen entstehen, weil der Dogo die Kleinen beschützen will. Der Umgang mit anderen Hunden - vor allem gleichen Geschlechts - muss trainiert werden. Denn auch von Artgenossen lässt sich der kraftvolle Dogo Argentino nicht einschüchtern und sich nichts gefallen.

Den intelligenten Eigensinn muss der Halter eines argentinischen Dogos ebenso Rechnung tragen, wie seinem furchtlosen Wesen. Mit Brutalität und Strafen kommt man bei ihm nicht durch.

Außerdem muss man mit den nicht immer freundlichen Reaktionen anderer Menschen umgehen können. Nicht selten machen argentinische Dogos anderen Menschen Angst und die vielfache Einstufung als gefährliche Hunderasse hat nicht eben dazu beigetragen, Vorurteile gegen ihn abzubauen. Der Hund polarisiert. Das gilt auch und gerade für andere Hundehalter, die von seiner Seite Gefahr für den eigenen Hund fürchten. Seine ganze Erscheinung ist einfach beeindruckend, sie strahlt Durchsetzungskraft und Dominanz aus. Er kann auch sehr dominant sein, der argentinische Dogo.

Wie er sich entwickelt, hat allerdings überwiegend mit seiner Erziehung und Haltung zu tun. Darin unterscheidet er sich nicht von anderen Hunden, vor allem von anderen großen Hunden nicht.

Die Hunderasse zeichnet sich ebenfalls durch einen sehr gut entwickelten Geruchssinn aus, was ihn zur Fährtenarbeit prädestiniert. Sein Jagdtrieb kann erwünscht, aber als Familienhund auch sehr unerwünscht sein.

Was sein Kurzhaarfell angeht, gehört die argentinische Dogge zu den denkbar pflegeleichtesten Hunderassen. Es ist kaum notwendig, dass eine Bürste zum Einsatz kommt.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme beim Dogo Argentino

Man mag es kaum glauben, aber diese Hunderasse zeigt nur marginale Veranlagungen für erblich bedingte Erkrankungen. Erstaunlich ist das vor allem, weil der argentinische Dogo relativ groß ist. Aber ihm kommt zugute, dass Überzüchtungstendenzen bei ihm kaum zu verzeichnen sind. Der Dogo Argentino ist zumindest außerhalb Argentiniens immer ein Hund für Kenner und Liebhaber geblieben. Bereits der Begründer der Rasse hat einen strengen Zuchtstandard festgelegt. Das hat dazu geführt, dass etwa die Hüftdysplasie (HD) mit ihrer Hüftgelenksfehlbildung zwar vorkommen kann, aber durch Zuchtbemühungen sehr stark zurückgedrängt werden konnte.

Einen gewissen Preis zahlt die Rasse gesundheitlich für ihre reinweiße Farbe. Reinweiß berührt genetische Komponenten, die häufig Taubheit mit sich bringen. Normalerweise ist die Farbe reinweiß bei Hunden Ergebnis eines genetischen Defekts, was die Taubheit begünstigt. Taube argentinische Doggenwelpen kommen deshalb vor, allerdings nur relativ selten.

Ernährung des Dogo Argentino

Der argentinischer Dogo ist ein Kraftpaket. Übergewicht gleicht bei diesem energetischen Tier einem Sakrileg. Er profitiert meist von der Rohfütterung (Barfen) und mehreren kleineren Mahlzeiten statt einer großen am Tag. Die Magendrehung kann vorkommen, es gilt Ruhe und Entspannung nach der Aufnahme von Nahrung zur Regel zu machen.

Fazit: Ein ganz spezieller Hund

Wer sich für einen Dogo Argentino entscheidet, sollte sich als Hundehalter etwas zutrauen und erfahren im Umgang mit Hunden sein. Man muss reichlich Zeit für diesen Hund aufbringen können und ihm viel körperliche sowie geistige Beschäftigung bieten. In der Regel ist er kein Stadthund, sondern auf dem Land und großen Grundstücken am besten aufgehoben. Er kann eine große Bereicherung als jadglicher Begleiter sein. Seine Eignung als Familienhund hängt absolut von den Haltungsbedingungen ab.

Autorinbild
Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.