Der Chow-Chow - ein Hund mit Teddybär-Appeal

Einen Chow-Chow kann man kaum mit anderen Hunderassen verwechseln. Zu auffällig ist das Aussehen dieses Hundes, der Ähnlichkeiten mit einem Teddybären und einem Löwen aufweist. Tatsächlich steht sein Name in seiner chinesischen Heimat für "aufgeplusteter Löwenhund". Ebenso auffällig wie sein teddyartiges Gesicht sind die blaue Zunge und der puschlige Schweif, der ihn als Vertreter der spitzartigen Hunde kenntlich macht. Der eigentümliche, urtümliche Chow-Chow ist bei uns leider etwas aus der Mode geraten, allerdings gibt es auch hier noch immer Liebhaber der Rasse.

Der Chow-Chow in Kürze

Lebenserwartung: 9-15 Jahre
Namen: Chow-Chow, Wonk, Lang Kau
Familie: Spitze sowie Hunde vom Urtyp
Ursprungsland: China
Temperament: ruhig, wachsam, eigenwillig, treu, zurückhaltend
Farben: schwarz, blau, rehfarben, cremefarben, rot
Gewicht: Weibchen: 20-27 kg, Männchen: 25-32 kg
Größe: Weibchen: 46-51 cm, Männchen: 48-56 cm
Pflegeaufwand: mittel, Fellpflege recht intensiv
Erziehung: gut erziehbar bei Beschäftigung mit dem Hund und Konsequenz, Neigung zur Eigenwilligkeit
Benötigt sehr großen Auslauf: bedingt, Garten wird bevorzugt
Kinderfreundlich: bei guter Prägung kinderfreundlich
Stadtwohnung geeignet: bei ausreichender Beschäftigung und Bewegung
Verwendung: Wach- und Begleithund, ursprünglich Arbeitshund

Rasse, Geschichte und Entwicklung

Der Chow-Chow gehört zu einer sehr alten, urtümlichen Hunderasse. Wissenschaftler halten vor allem die blaue Zunge für ein Merkmal, das nur sogenannte Ur-Rassen aufweisen. In seinem Heimatland China galt der Chow-Chow als Hund des Kaisers, während die Kaiserinnen den Pekinesen bevorzugten. Zeugnis von der Anwesenheit der Chow-Chows am kaiserlichen Hif geben bereits Skulpturen aus der Regentschaft der Han-Dynastie zwischen 206- und 220 vor Chr. Historiker führen die Rasse auch auf die sogenannten Tatarenhunde zurück, die über Sibirien und die Mongolei in das Kaiserreich China gelangten. Verwandt dürfte der Chow-Chow mit dem Eurasier, dem Samojeden sowie diversen Wolfsspitzen sein. Auch rein wölfisches Blut soll in die Hunderasse eingeflossen sein, darin ähnelt dieser Hund dem Dingo, dem Akita Inu und dem Shar Pei. Genetisch gesehen grenzt sich ein Chow-Chow massiv von anderen Hunderassen ab. Man spricht hier von der sogenannten asiatischen Gruppe innerhalb der bekannten Hunderassen. Der Chow-Chow wurde nicht nur als Schmucktier am Kaiserhof gehalten, sondern von einfacheren Volksgruppen auch als Schlitten- oder Hütehund eingesetzt. Ende des 19. Jahrhunderts gelangte die Rasse nach Europa, wo man in England mit einer eigenen Zucht begann. Der Name Chow-Chow wird auf zwei verschiedene mögliche Wurzeln zurückgeführt: Zum einen bedeutet das chinesische "Kau" Hund, zum anderen gibt es im Pidgin Englisch ein Wort Tschau-Tschau, das der malaiischen Sprache entlehnt ist und Leckerbissen bedeutet.

Wesen, Charakter und Pflege

Das teddybärartige Aussehen des Chow-Chows sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass man es hier mit einem typisch selbstbewussten asiatischen Hund zu tun hat. Ähnlich wie der japanische Akito Inu handelt es sich um einen ruhigen, aber ausgesprochen wachsamen und zurückhaltenden Hund.

Der Chow-Chow neigt zur Eigenwilligkeit und kann seine Halter entsprechend fordern.
Hier ist der liebevoll konsequente Umgang von hundeerfahrenen Menschen gefragt. Der Fremden gegenüber distanzierte Chow-Chow ist seinen Menschen treu ergeben und gibt bei entsprechender Erziehung einen unauffälligen, angenehmen hündischen Begleiter ab.

Sein Jagdinstinkt ist nicht übertrieben ausgebildet, ist desto trotz aber vorhanden. Er wurde schließlich nicht nur als Schlittenhund, sondern auch bei der Jagd eingesetzt. Manche Individuen bei dieser Hunderasse zeigen sogar einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb, was man in wildreichen Gegenden zu beachten hat. Hier kann es sich empfehlen, den Chow-Chow vorsorglich an der Leine zu führen.

Der selbstbewusste Hund erweist sich bei entsprechender Sozialisation in frühem Welpenalter als kinderlieb. Mit Kindern kommt er gerade deshalb sehr gut aus, weil er von Hause aus so ruhig und ernst veranlagt ist. Für klassische Hundesportarten begeistern sich Chow-Chows eher weniger. Dem ruhigen, etwas distanzierten Hund liegen lange ausgiebige Spaziergänge in freier Natur. Wachhund-Aufgaben nimmt er sehr ernst, ohne dabei allerdings übertrieben aggressiv oder laut aufzutreten.

Der Chow-Chow hat ein prächtiges Haarkleid, das sehr dicht ist und Unterwolle hat. Hier steht also nicht nur während des Fellwechsels im Frühjahr und im Herbst ausgiebiges Bürsten an. Das dichte Fell sorgt auch dafür, dass der Chow-Chow auf Hitze empfindlich reagieren kann. Es handelt sich um einen Hund, der eine kühle Dusche sowie Kühldecken und ähnliche Accessoires durchaus zu schätzen weiß.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme beim Chow-Chow

Als urtümlichere Hunderasse ist der Chow-Chow von Überzüchtungstendenzen verschont geblieben. Dennoch treten auch bei ihm erblich bedingte Krankheiten auf.

Der an sich robuste und langlebige Hund neigt unter anderem wie viele Rassen zu Dysplasien an Ellbogen und Hüfte. Dabei kommt es aufgrund von Gelenksfehlstellungen vorzeitig zu Abnutzungserscheinungen und schmerzhaften Zuständen, die entsprechende Bewegungseinschränkungen mit sich bringen können. Dysplasien können konservativ und operativ teilweise behandelt werden, allerdings ist ihnen von ihrer Ursache her nur durch züchterische Bemühungen beizukommen, indem HD-freie und ED-freie Elterntiere miteinander verpaart werden.

Im Bereich der Augen kommen Fehlstellungen der Augenlider sowie der Grüne Star (Glaukom) vor.

Weiterhin gibt es seltene Veranlagungen für Lymphdrüsenkrebs und Diabetes.

Auch die sogenannte Blasensucht (hierbei handelt es sich um eine Autoimmun-Hautkrankheit, bei der die Haut in den unteren Schichten der Epidermis Blasen ausbildet) sowie verschiedene Tumorformen zum Beispiel im Bereich des Magens kommen vor.

Die Ernährung des Chow-Chows

Ein Chow-Chow stellt durchaus gehobene Ansprüche an sein Futter. Das liegt unter anderem daran, dass bei dieser Rasse unter anderem Haut-Ekzeme vorkommen, die mit schlechter oder falscher Fütterung in Zusammenhang gebracht werden. Viele Züchter und Liebhaber der Rasse berichten von sehr guten Erfahrungen mit einer Barf-Fütterung. Hierbei wird überwiegend rohes Fleisch gefüttert, das mit wertvollen Pflanzenölen, Gemüsebestandteilen und wenig oder keinem Getreide ergänzt wird. Viele Hundeexperten halten die Rohfütterung für eine besonders artgerechte Ernährung des Hundes.

Andere Hundeexperten empfehlen beim Chow-Chow eine Ernährung, die weniger Eiweiß enthält als üblich, maximal 25 Prozent. Auch das geht auf mögliche Empfindlichkeiten in seinem Verdauungstrakt einher. Es lässt sich deshalb keine generelle Empfehlung für eine Fütterung aussprechen, allerdings sollte dies seinen Halter nicht dazu verleiten, auf 08-15-Fertigfutter zurückzugreifen. Vielmehr sollte von Beginn an, unter Umständen in Absprache mit dem Tierarzt, die für den einzelnen Hund individuell passende Fütterungsform gefunden werden.

Fazit: Dickkopf mit ruhigem Charme

Ein Chow-Chow ist kein Hund für Jedermann. Unerfahrene Hundehalter können mit diesem Hund leicht an ihre Grenzen kommen. Wer allerdings genügend Begeisterung, Konsequenz und Liebe für den Chow-Chow aufbringen kann, wird mit einem charmanten, loyalen Hund belohnt, den eben auch nicht Jedermann hat. Der Chow-Chow ist ein kleiner Aristokrat unter den Hunden, würdevoll und eigenständig im Auftreten sowie nicht liebdienerisch. Ein Charakterhund.

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Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.