Cane Corso

Der Cane Corso Italiano kommt aus dem Italienischen und findet seinen Ursprung in der italienischen Dogge. Diese Rasse ist den großen Hunden zuzuordnen, denn Rüden können bis zu 68 cm hoch in der Schulterhöhe werden. Im Aussehen ähneln sie den Mollossern, wobei der Cane Corso eher hoch als lang auftreten sollte. Kräftig und zugleich elegant muskulös in der Gesamterscheinung hat diese Hunderasse ein sehr freundliches Wesen, wird aber in Brandenburg und Bayern als eingetragener Listenhund geführt.

Das Wichtigste in Kürze

Lebenserwartung: 10-14 Jahre
Namen: Cane Corso, Italienischer Corso-Hund, Cane di Macellaio
Familie: Molosser
Ursprungsland: Italien
Temperament: Erziehbar, Reserviert, Widerstandsfähig, Still, Ausgeglichen, Ruhig
Farben: Schwarz, Rehfarbe, Schwarz-gestromt, Rot, Hirschrot, Grau
Gewicht: Weibchen: 40-45 kg, Männchen: 45-50 kg
Größe: Weibchen: 58-66 cm, Männchen: 62-70 cm
Pflegeaufwand: leicht
Erziehung: anspruchsvoll
Benötigt sehr großen Auslauf: ja
Kinderfreundlich: ja
Stadtwohnung geeignet: nein
Verwendung: Familienhund, Wachhund, Hütehund

Rasse Geschichte und Entwicklung

Bis zum heutigen Tage sind die eigentlichen Ursprünge dieser Rasse immer noch unklar. Als sicher belegt gilt das Herkunftsland Italien, wo der Cane Corso auch heute noch am häufigsten anzutreffen ist. Im Prinzip könnte man vom Namen her vermuten, dass dieser Hund eigentlich aus Korsika stammt. Dabei ist seine Heimat in Süditalien als einer der uralten italienischen Molosser und Nachkommen des Canis Pugnax. Die Experten streiten sich über die eigentliche Bedeutung der Rassebezeichnung, die von den einen als Beschützer und Wächter interpretiert wird und von den anderen als Begleiter auf dem Gehege und Hof.

Alle Hypothesen führen auf ein Ziel zurück - Griechenland und seine orientalische Heimat. Das „Coso“ verweist nämlich vielmehr auf das Adjektiv „mächtig“, wobei die Italiener noch heute mit dem „Corsiere“ auf das Kriegspferd im Mittelalter Bezug nehmen und das englischen „corase“ auch als grob und ungeschlagen übersetzen.

Einst legte man im römischen Reich großen Wert auf die Stärken eines Kriegers. Diese sollte auch im Rasseportrait für den Cane Corso durch die Gestalt der Molosser deutlich werden, der in der Arena gegen Gladiatoren und Wildtiere kämpfte und sich auch als treuer Kriegshelfer zu beweisen hatte. Im Mittelalter setzte man diese Rasse noch als Jagdhund ein, der nach der Jagd Hof und Herde bewachte. Mutig und selbstbewusst schützte der Cane Corso seine Besitzer und den Gutshof vor Räubern, Bären und Wölfen.

Wesen, Charakter und Pflege

Ihr mutiger und robuster Charakter lässt diese Rasse besonders gut als Arbeitshund und Schutzhund im Herdenvertrieb leben. Erfahrene Hundebesitzer arbeiten mit ihrem Cane Corso als Hütehund, wobei diese Hunde besonders familienfreundlich, anhänglich und kinderlieb sind. Ruhig und freundlich ist der Cane Corso der ideale Begleiter auf allen Wegen.

Die Hunderasse besitzt einen ausgeprägten Wachtrieb und Schutztrieb, der nur über eine einfühlsame Erziehung und einen konsequenten Umgang verantwortungsbewusst geleitet wird. So wird aus einem verspielten Junghund ein zuverlässiger Begleiter über viele Jahre. Für die Rasse ist es tatsächlich eine Herzensangelegenheit, Haus und Hof zu bewachen und zu schützen, selbst wenn man verantwortungsbewusst diese Eigenschaft gar nicht gefördert haben.

In der Pflege dieser Rasse gibt es nur sehr wenig beachten, da das Fell glänzend glatt und kurz ist. Der Cane Corso besitzt eine dünne Unterwolle, die ihn zeitweise auch vor Kälte schützen kann. Mit einem Massageschwamm oder einer weichen Bürste lässt sich der vierbeinige Begleiter regelmäßig verwöhnen. Das regt die Durchblutung an und sorgt für ein gesund glänzendes Fell.

Überraschenderweise können Cane Corsos ein relativ hohes Alter erreichen, das eigentlich untypisch für so große Hunde ist. Ein gesunder und aktiver Hund wird mühelos 10 bis 14 Jahre alt, vorausgesetzt die Hundehalter sorgen für reichlich Bewegung und eine ausgeglichene Ernährung. Diese Robustheit und die lange Lebenserwartung im Vergleich zu anderen größeren Hunderassen sind vielmehr auf den starken Knochenapparat und den robusten Aufbau zurückzuführen.

Haltung des Cane Corso

Ein Cane Corso ist eigentlich nur dann glücklich, wenn er seiner Natur nachgehen und seinen Jagdtrieb und Schutztrieb ausleben kann. Das bedeutet im Rasseportrait für den Cane Corso: Herrchen und Frauchen haben tagtäglich für Bewegung zu sorgen, dann haben Herrchen und Frauchen einen zufriedenen Zeitgenossen an der Seite.

In diesem Zusammenhang kommen wir nicht Drumherum über die gültigen Bestimmungen im Hinblick auf die Listenhunde zu reden. Erstaunlicherweise steht diese Hunderasse in zwei Bundesländern auf der Kampfhundeliste. Zudem unterliegt der Cane Corso in einigen Regionen und Kommunen strengen Haltungsbedingungen. Hundehalter müssen hier einen Wesenstest vorweisen. Mit einem Hund ab zwei Jahren prüfen in diesem Test Fachleute und Tierärzte das Verhalten, das in keiner Situation aggressiv sein darf. So ist es sinnvoll, sich vor der Anschaffung direkt beim Amt zu erkunden, um mit dem Welpen zu Haus kein böses Erwachen zu erleben.

Mit dem Cane Corso in den Urlaub: Doch nicht nur in Bayern und Brandenburg ist der Cane Corso als so genannter Listenhund geführt. Auch im Schweizer Kanton Wallis und Lichtenstein sollten sich Reisende mit Hund bei einem Urlaub über die Haltungsbedingungen informieren. In einigen Fällen kann es notwendig sein, einen Maulkorb anzuziehen.

Das perfekte Zuhause: Eine ordentliche Einfriedung von Haus, Hof und Garten gilt als Voraussetzung. Ein Schild mit dem Hinweis des Hundes am Eingangsbereich weißt Besucher und Postboten auf das Familienmitglied hin.

Erziehung

Im Rasseportrait ist der Cane Corso ein Arbeitstier und in der Haltung recht anspruchsvoll. Man sollte für altersgerechte Auslastung sorgen und bestenfalls eine der Hundesportarten, wie Obedience oder Agility, auswählen. Der Start mit einem jungen Hund empfiehlt sich auf dem Hundeplatz in der Welpenspielstunde, um die ersten sozialen Kontakte zu knüpfen. Aufgrund eines ausgeprägten Bewegungsdrangs ist diese Rasse nicht für eine kleine Stadtwohnung geeignet.

Bestenfalls besitzen Hundehalter ein Haus mit Garten und bieten ihrem Vierbeiner reichlich Auslauf. Doch auch bei einem umfangreichen Grundstück sollte man nicht darauf verzichten, täglich mindestens zwei Stunden mit dem Hund Gassi zu gehen. Ein ausgeglichener Hund wird zu einem treuen Begleiter, der sich weder an den Möbeln, noch an den persönlichen Gegenständen vergreift.

Tipps aus unserem Rasseportrait für den Cane Corso: Wie mit einem Hund dieser Größe und Masse ordentlich umzugehen ist, lernt man bei erfahrenen Trainern auf dem Hundeplatz. Spätestens mit dem Kauf des Welpen gilt es, sich sofort einen Termin für die Welpenspielstunde zu sichern, um zeitnah mit dem Training zu beginnen.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme

Der Cane Corso ist eine äußerst robuste und große Rasse. In diesem Zusammenhang kommt es zu den häufigen Problemen bei großen Hunden, wie zum Beispiel Erkrankungen des Bewegungsapparates.

  1. Es ist von der Hüftdysplasie - kurz HD - die Rede.
  2. Hinzu kommt die Ellbogendysplasie - ED - die direkt in den Genen festgemacht und vererbt wird.

Die Züchter versuchen durch Tests und Auslese der Zuchttiere, den Erkrankungen im Knochenapparat konsequent aus dem Wege gehen. Zudem sollte man sich über die folgenden Erkrankungen informieren, die besonders häufig bei dieser Rasse auftreten, wie Herzmuskelerkrankungen und Augenprobleme.

Ernährungstipps

Gerade für Junghunde im Wachstum gilt es, auf eine ausgeglichene Ernährung zu achten. Die proteinhaltige Kost fördert eine stabile Entwicklung des Skeletts und der Gelenke. Doch Achtung: Bei dieser Rasse gelten ganz andere Gesetzmäßigkeiten. Hier sollten sich Hundehalter direkt beim Züchter über die optimale Ernährung der Welpen informieren, denn zu proteinhaltige Nahrung kann das Wachstum zu schnell vorantreiben und Erkrankungen des Knochenapparats begünstigen.

Ein ausgewachsener Hund braucht ausreichend frisches Fleisch und Gemüse. Das bildet eine Basis für eine gesunde Ernährung.

Im Prinzip lassen sich zwei unterschiedliche Fütterungsvarianten in unserem Rasseportrait Cane Corso unterscheiden, Fertigfutter und Barfen. Auch hier ist es hilfreich, sich vorher beim Tierarzt oder beim Züchter Rat zu holen. In jedem Fall empfehlen sich hochwertige Markenfutter, die auf der Packung einen hohen Fleischanteil aufweisen. Die Futtervarianten mit nur wenig Getreide und minderwertigen Inhaltsstoffen sind perfekt für den Cane Corso geeignet. Zudem sollte das Futter lieber auf zwei als auf eine große Mahlzeit am Tag aufgeteilt werden.

Neigt der Hund dazu, die Brocken wie wild nach unten zu schlingen? Vorsicht: Hier droht Erstickungsgefahr. Hier sollte man fortan das Fertigfutter ordentlich wässern. Zudem ist es sinnvoll, direkt nach dem Spaziergang zu füttern. So bekommt der Cane Corso die Belohnung direkt nach getaner Arbeit.

Kaufhinweis

Der Cane Corso ist kein Hund für Anfänger. Erfahrene Hundehalter sollten sich vorab bei einem Züchter über die Rasse informieren und einen ersten Besichtigungstermin vereinbaren. Es sollte kein Problem sein, sich die Mutterhündin gemeinsam mit den Welpen zeigen zu lassen. In den meisten Fällen ist der Deckrüde jedoch nicht vor Ort. Hundehalter sollten den zukünftigen Familienhund, wenn möglich, mehrere Male in der Welpenstube besuchen und eine Checkliste mit Fragen für den Züchter vorbereiten.

Seriöse Züchter im VDH bieten nicht nur eine Ahnentafel mit einem lückenlosen Nachweis der Vorfahren des neuen Familienhundes, sondern auch eine umfassende Beratung, die über den Kauf hinausgeht. Steht es nun fest, dass ein kleiner Cane Corso einzieht, sollten sich Herrchen und Frauchen ein paar Tage Urlaub nehmen und sich auf den Neuankömmling vorbereiten.

In unserem Rasseportrait für den Cane Corso empfehlen wir, von Anfang an dem Welpen einen festen Platz im Haus zuzuweisen und vom Tag des Einzugs konsequent in der Erziehung und in den Vorschriften zu bleiben. Gerade in den ersten Lebensmonaten ist der junge Hund damit beschäftigt, die Familie kennenzulernen, die ersten kleinen Kommandos zu lernen und Hof und Haus zu erkunden. Aktivitäten, wie Radfahren und weitere intensive Belastungen, hebt man sich für die erwachsenen Hunde ab einem bis anderthalb Jahren auf, da eine zu starke Belastung zum Problem für den Knochenapparat wird.

Vor dem eigentlichen Kauf oder der Reservierung eines Welpen gilt es, sich bei der Gemeinde oder bei dem Wohnort zu erkundigen, ob es bestimmte Haltungsbedingungen für diese Rasse gibt. Es ist davon abzuraten, einen Cane Corso aus einer Hinterhofzucht mit nachhause zu nehmen. Man weiß zum einen nicht, ob wirklich alle Vorfahren reinrassig waren und zum anderen, ob die Mutterhündin oder der Zuchtrüde auf erblich bedingte Krankheiten getestet wurden. Das kann unbedarfte Hundehalter in den folgenden Monaten und Jahren vor allen Dingen beim Tierarzt teuer zu stehen kommen.

Weitere Informationen zur Rasse gibt es auf der Seite der Cane-Corso-Freunde: http://www.cane-corso-freunde.de

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Autorin Juliane Werner

Juliane Werner gehört zum Redaktionsteam von tierischehelden.de und veröffentlicht als Fachjournalistin regelmäßig Artikel zu Tierthemen. Sie ist als Züchterin und Halterin verschiedener Hunderrassen aktiv und nimmt regelmäßig an Zuchtausstellungen und Weiterbildungen teil.

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Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.