Der Boston Terrier - ein smarter Amerikaner

Der Boston Terrier ist bei uns ein relativ seltener Anblick. Auf den ersten Blick mag man ihn für eine etwas hochbeinig geratene Französische Bulldogge halten. Tatsächlich haben die beiden Rassen etwas miteinander zu tun, denn die Französische Bulldogge ist eine der Rassen, die in den Boston Terrier eingezüchtet worden sind. Auf den zweiten Blick erkennt man schnell, dass es sich hier doch um einen Hund mit einer ganz eigenen Erscheinung handelt. Der lebhafte und freundliche Hund gilt trotz einer Vergangenheit mit latentem "Kampfhundbezug" durch seine Ahnen aus der Bulldoggenreihe als toller Familien- und Begleithund.

Der Boston Terrier in Kürze

Lebenserwartung: 13-15 Jahre
Namen: Boston Terrier
Familie: Kleine Doggenartige
Ursprungsland: USA
Temperament: intelligent, neugierig, aktiv, freundlich
Farben: seal mit weißen Markierungen, braun-weiß, schwarz-weiß, gestromt und weiß
Gewicht: Weibchen & Männchen: 4,5 -11 kg
Größe:

Weibchen & Männchen: 38-43 cm

Pflegeaufwand: leicht
Erziehung: braucht viel Beschäftigung und Kontakt zu seinen Menschen
Benötigt sehr großen Auslauf: durchaus, Garten bevorzugt, neben langen Spaziergängen
Kinderfreundlich: bei guter Prägung unbedingt kinderfreundlich
Stadtwohnung geeignet: ur bei ausreichender Beschäftigung und Bewegung
Verwendung: Familien- und Begleithund

Rasse, Geschichte und Entwicklung

Der ursprüngliche Name dieser Rasse lautete Boston Bulldog. Sie entstand aus einer Kreuzung des damals existierenden Weißen Englischen Terriers und der Englischen Bulldogge. Auch Französische Bulldoggen wurden eingekreuzt, was man unschwer an den größeren Ohren des Boston Terriers erkennen kann. 1891 erhielt dieser Hund den Namen Boston Terrier. Ende der 1920er Jahre erreichte die Rasse Europa, wurde aber nie so populär wie in den USA. Auch heute noch gehört dieser Hund zu den relativ seltenen Hunderassen bei uns. Kaum jemand weiß, dass der würdevolle Terrier als Nationalhund der Vereinigten Staaten gilt. Die Amerikaner sehen in ihm den Ostküsten-Gentleman unter den Hunden. Er soll eine besondere Haltung ausstrahlen. Vielfach wird der diesem Anspruch auch gerecht.

Wesen, Charakter und Pflege

Boston Terrier gelten als außergewöhnlich intelligente, freundliche und verspielte Hunde. Interessanterweise fehlt diesem Terrier auch der typische Jagdtrieb. Das macht ihn als Begleithund umso angenehmer. Eine gewisse Eigensinnigkeit kann man dem Boston Terrier nicht absprechen. Auf der anderen Seite gilt er als äußerst zuverlässig, treu und verwöhnt seine Familie mit bedingungsloser Zuneigung, die die Kinder unbedingt einschließt.

Seine Neugier, seine Aktivität und seine Zugewandtheit gegenüber Menschen verlangen nach Aufmerksamkeit sowie Beschäftigung. Für eine Zwingerhaltung oder stundenlange Abwesenheiten seiner Familie ist der Hund ungeeignet.

Der US-amerikanische Terrier ist ausgesprochen temperamentvoll. Er will sich trotz seiner nicht überragenden Größe viel bewegen und schätzt ausgedehnte Ausläufe. Weiterhin weist er einen Schutz- und Wachtrieb auf. Er ist dabei allerdings nicht laut und aufdringlich, begegnet Fremden aber mit einer freundlichen, aufmerksamen Distanz.

Dog Dancing oder Agility sind hervorragende Hundesportarten für den aktiven, sehr beweglichen Hund.
Anderen Hunden gegenüber zeigt er sich manchmal etwas zu selbstbewusst, insbesondere im Kontakt mit großen Rassen.
Seine Verspieltheit und Intelligenz macht dem Boston Terrier grundsätzlich leicht erziehbar, liebevolle Konsequenz ist aber auch bei diesem Hund gefragt.

Sein kurzes Fell stellt keine großen Ansprüche an die Pflege.
Es sollte beachtet werden, dass der Boston Terrier hitzeempfindlich ist. Je nach Züchtung ist häufig die Nase recht kurz geraten, so dass es gerade bei Hitze zu Atemschwierigkeiten kommen kann. Auch extreme Kälte verträgt er aufgrund fehlender Unterwolle nicht wirklich gut.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme beim Boston Terrier

Der Boston Terrier, der bei uns nicht so bekannt ist, ist in seiner US-amerikanischen Heimat sehr populär. Dementsprechend wurden viele Exemplare der Hunderasse gezüchtet. Wie bei allen beliebten Zuchtrassen haben sich mit der Zeit deshalb entsprechende erbliche Veranlagungen für Erkrankungen herausgebildet. Insgesamt handelt es sich bei dem Boston Terrier um einen sehr robusten und vor allem um einen Hund, der sehr alt werden kann.

Wer sich für einen Boston Terrier interessiert, sollte beachten, dass ähnlich wie bei seiner Urahnin, der Französischen Bulldogge, die Grenze zur Qualzucht auch bei dieser Rasse nicht immer gezogen werden kann. Die platte Nase und der runde Kopf können anatomisch in vielfacher Hinsicht Probleme bereiten, nicht nur, wenn es um die Atmung geht. So bringt die Rasse eine Veranlagung für verschiedene Augenkrankheiten mit. Viele Hunde können bei diesem Terrier nur durch Kaiserschnitt auf die Welt kommen, was kein sehr gutes Zeichen für die anatomische Ausstattung einer Hunderasse ist.

Ebenfalls erblich bedingt sind Probleme mit den Knien. Die Patellaluxation, bei der die Kniescheibe ohne erkennbaren äußeren Anlass aus ihrer normalen Stellung springt, kommt bei dieser Hunderasse häufig vor. Allgemein sind auch verschiedene Wirbelsäulenerkrankungen verbreitet. Bei der Auswahl eines Welpen sollte man deshalb unbedingt darauf achten, dass es sich um eine verantwortungsbewusste Zucht handelt.

Auf keinen Fall sollte man Hunde in sogenannten Sonderfarben wie Champagner, Silber oder Samtblaugrau auswählen. Zum einen gehören diese nicht zu den Standardfarben dieser Rasse, zum anderen werden solche Farbtöne in der Regel nur durch Einkreuzen von defekten Genen erreicht.

Die Ernährung des Boston Terriers

Von Hause aus haben Boston Terrier keine besonderen Ansprüche an ihre Fütterung. Futterallergien kommen vor, prägen allerdings die Rasse nicht in besonderem Ausmaß. Insgesamt ist für jeden Hund eine artgerechte Fütterung einer der Garanten für langes Leben bei guter Gesundheit. Wie eine artgerechte Fütterung bei Hunden aussehen soll, darüber streiten sich die Experten. Es existieren nicht allzu viele objektive Studien in diesem Bereich. Viele wissenschaftliche Untersuchungen werden von der Futtermittelindustrie finanziert, eine Tatsache, aus der jeder Hundehalter seine eigenen Schlüsse ziehen kann. Grundsätzlich überleben Hunde mit den unterschiedlichsten Fütterungsarten. Das heißt aber noch lange nicht, dass jede Fütterungsart gleichermaßen gut geeignet ist, für Wohlbefinden und Gesundheit bei einem Hund zu sorgen. Viele Hundehalter machen sehr gute Erfahrungen mit dem Barfen. Dabei wird das Tier überwiegend mit rohem Fleisch ernährt, das noch mit etwas Gemüse und unter Umständen wenig Getreide sowie wertvollen Ölen angereichert wird.

Wer noch wenig Erfahrung mit der Hundehaltung hat, sollte sich hier entsprechende Anregungen und Informationen zu den Fütterungsmöglichkeiten aus verschiedenen Quellen ziehen.
-> siehe auch: https://www.bellos-gesundheit.de/ernaehrung-bei-hunden.html

Wichtig ist es - das gilt für alle Hunderassen - die besondere Struktur des Hundemagens zu kennen. Dieser ist an lockeren Bändern flexibel aufgehängt, was das Herunterschlingen größerer Nahrungsmengen in kurzer Zeit ermöglicht. Diese anatomische Besonderheit ist gleichzeitig ein großes Risiko für das Leben eines Hundes. Aus bisher nicht vollständig geklärten Ursachen kann es zur sogenannten Magendrehung kommen, bei der sich die flexiblen Bänder ineinander verdrehen und der Magen sowie andere Organe abgeschnürt werden. Bei dieser Erscheinung handelt es sich um einen veterinärmedizinischen Notfall. Unbehandelt führt die Magendrehung meistens zum Tod durch Schock und Kreislaufversagen. Entgegenwirken kann man dieser gefürchteten Komplikation damit, dass Hunde allgemein nach dem Fressen ruhen sollten, besser mehrfach am Tag als einmal gefüttert werden und keine großen Mengen von aufquellendem Trockenfutter auf einmal fressen sollten.

Fazit: Pfiffiger Kamerad für die ganze Familie

Der Boston Terrier ist bei ausreichend Zeit und Beschäftigung der Familienhund schlechthin. Er ist für jeden Spaß zu haben und wird auch Kinder als ausdauernder Spielkamerad - bei kleinen Kindern unter Aufsicht der Eltern - begeistern. Unbedingt sollte das Tier aus einer guten Zucht stammen. Die Elterntiere sollten sorgfältig ausgewählt und unter Ausschluss spezifischer Erbkrankheiten miteinander verpaart worden sein. Außerdem sollten die Welpen bereits von Anfang an verschiedene Umwelteinflüsse kennengelernen und gut sozialisiert werden, auch nicht zu früh abgegeben werden. Welpen Kosten 1.000 Euro und mehr.

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Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.