Der Berner Sennenhund - ein liebenswerter Schweizer

Der Berner Sennenhund trägt seine Herkunft im Namen. Als Berner ist er ein echter Schweizer und außerdem ein typischer Sennenhund. Als Sennenhunde werden Schweizer Bauernhunde bezeichnet. Der Senn ist der Schweizer Alpenhirte und der Sennenhund sein vierbeiniger Begleiter. Man findet unter den großen Sennenhunden klassische Hüte- und Treiberrassen. In diese Riege passt auch der Berner Sennenhund, der heute vielfach als liebenswürdiger und kinderfreundlicher Familienhund gehalten wird.

Das Wichtigste in Kürze

Lebenserwartung: 7-9 Jahre
Namen: Berner Sennenhund, Dürrbächler; Bouvier bernois
Familie: Molosser, Mastiff, Hüte- und Herdenhund, Berghund
Ursprungsland: Schweiz
Temperament: menschenbezogen, freundlich, kinderlieb, gehorsam, treu, anhänglich, gut erziehbar, furchtlos, wachsam, gutmütig
Farben: dreifarbig mit Grundfarbe schwarz und weiß-braunen Abzeichen mit charakteristischer Kopfzeichnung
Gewicht: Weibchen: 36-48 kg, Männchen: 39-50 kg
Größe: Weibchen: 58-66 cm, Männchen: 64-70 cm
Pflegeaufwand: leicht, regelmäßige Fellpflege wichtig
Erziehung: relativ einfach, wenn auf seine Bedürfnisse eingegangen wird
Benötigt sehr großen Auslauf: ja
Kinderfreundlich: ja
Stadtwohnung geeignet: nein
Verwendung: Familienhund, Hüte- und Wachhund, Rettungshund

Rasse, Geschichte und Entwicklung

Vermutlich hat der Berner Sennenhund Vorfahren unter den schon im alten Rom gehaltenen Mastiffs und Molossern. Dabei muss er sich im Laufe der Zeit mit weiteren Hunderassen, vor allem Berghunden vermischt haben. In der heutigen Schweiz hielten schon die keltischen Vorfahren auf ihren Höfen große, massige Hunde als Arbeitshunde. Diese Hunde wurde insbesondere zum Viehtrieb eingesetzt. Sie zogen aber auch Karren, zum Beispiel den Milchkarren, der die Milch zur Käseherstellung brachte und leisteten den Menschen in den harten Wintern der Alpenregion Gesellschaft. Deshalb wurden diese Hunde auch sehr menschfreundlich gezüchtet, was dem heutigen Berner Sennenhund deutlich anzumerken ist. Sie waren und sind echte Begleiter ihrer Halter in jeder Lebenslage.

Wesen, Charakter und Pflege

Berner Sennenhunde benötigen vom Welpenalter an engen Kontakt zu ihrer Familie. Ihr "Menschenrudel" ist ihr ein und alles. Trotz ihrer imposanten Größe ist ihnen Aggressivität fremd, wobei man allerdings ihre Wachsamkeit nicht unterschätzen darf. Dieser Hund erkennt schnell, wer nicht zu seinem Rudel und in die Gegend gehört. Er lässt dies auch in angemessener Weise verlauten, ohne unfreundlich zu werden. Vertreter dieser schönen Hunderasse freuen sich auch über Aufgaben, wobei Hundesport im eigentlichen Sinne aufgrund ihrer Anatomie nicht der geeignete Zeitvertreib ist. Der Senner ist ein guter Fährtenhund und kann auch als Rettungs- sowie Schutzhund ausgebildet werden. Für Kinder ist dieser Hund der Begleiter ungetrübter Kindheitstage und zieht auch einmal den Schlitten. Zwei Prämissen sind bei der Haltung eines Senners allerdings zu beachten: Er benötigt Platz, und er ist hitzeempfindlich. Kleine Eigenwilligkeiten verzeiht man dem großen Schweizer gerne, der vorausschauend und selbstständig denkt. Schwimmen kann ihm gut gefallen.

Berner Sennenhunde haben ein längeres Fell mit Unterwolle, das zwar relativ unkompliziert ist, aber von regelmäßiger Fellpflege profitiert.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme beim Berner Sennenhund

Seine imposante Größe und massige Gestalt sind seine Stärke und gleichzeitig auch seine "Achillesferse". Sie können die Gelenke und das Herz belasten. Sie sorgen auch für die bekannte Hitzeempfindlichkeit des Berner Sennenhundes, dessen Herkunft ihn eher für alpine Winter prädestiniert als für Sommerwochen am Mittelmeer. Eine Reihe von Erbkrankheiten sind dieser Rasse leider zu eigen, und die Lebenserwartung des Senners ist recht begrenzt.

Die Neigung zu HD (Hüftdysplasie) und ED (Ellbogendysplasie) ist gegeben. Zuchtbemühungen versuchen, die vererblichen, krankhaften Veränderungen der Gelenke zurückzudrängen. Dennoch kommen sie beim Berner Sennenhund weiterhin vor und quälen betroffene Tiere mit Lahmheiten sowie Schmerzen.

Auch die Osteochondrosis Dissecans (OCD) ist nicht selten bei den Schweizer Riesen. Bei dieser Erkrankung verknöchert das Knorpelgewebe nicht wie vorgesehen nach der Wachstumsphase, sondern wächst immer weiter. Unter Nährstoffmangel sprengen sich Knorpelteile ab und wandern durch das Gelenk. Man spricht von einer "Gelenkmaus". Unbehandelt führt die OCD zur schmerzhaften Gelenkarthrose. Hier kommt es auf einen frühzeitigen Behandlungsbeginn an, der unter anderem auch diätische Maßnahmen umfasst.

Die maligne Histiozytose ist eine Krebserkrankung, von der fast ausschließlich Berner Sennenhunde betroffen sind. Bei der Hautform bilden sich Knötchen unter der Haut, während bei der generalisierten Form Organe wie die Leber und Lunge befallen werden. Letztere Form führt innerhalb von 6 Monaten zum Tod des Hundes, da die Tumorerkrankung sehr schnell Metastasen ausbildet. Erkrankten Tieren kann lediglich medikamentös der Leidensweg erleichtert werden.

Berner Sennenhunde sind sehr anfällig für Nierenerkrankungen, besonders, wenn sie älter werden. Häufig entzünden sich die Nierenkörperchen unbemerkt, was schließlich zu einer dauerhaften Niereninsuffizienz führt.

Schließlich ist auch die degenerative Myelopathie verbreitet, eine Reihe von neurologischen Erkrankungen, die das Rückenmark schleichend zerstören. Bewegungsstörungen und Koordinationsprobleme der Hinterhand sind die Folge. Die Krankheit ist schmerzlos aber fortschreitend.

Ernährung des Berner Sennenhundes

Die Sennenhunde sind gesundheitlich recht anfällig.

Der Ernährung kommt deshalb eine besonders hohe Bedeutung zu. Ein übergewichtiger Berner Sennenhund ist noch anfälliger für Gelenksdegeneration und andere Erkrankungen als sein schlanker Vetter. Deshalb ist ein "Zuviel" auf der Waage auch bei diesem großen Hund unbedingt zu vermeiden.

Eine proteinreiche, möglichst naturbelassene Rohfütterung erfüllt die Ernährungsbedürfnisse des sanften Riesen in besonderem Maße. Bei beginnenden Beschwerden in den Gelenken kann mit Präparaten wie Weihrauch, Teufelskralle, Glucosamin und vor allem auch Omega 3- Fettsäuren gut ergänzt werden. Die Verteilung der Nahrung über 2 - 3 Portionen pro Tag verringert die Gefahr einer Magendrehung und bekommt dem Senner besser als eine große Mahlzeit.

Erhöhte Futternäpfe sorgen für mehr Komfort beim Fressen selbst. Mit Nahrungsergänzungsmitteln zur Förderung der Knorpelbildung sollte man in der Jugendzeit des Hundes zurückhaltend sein. Sie können die Ausbildung der OCD fördern.

Fazit

Der Berner Senner ist ein besonders liebenswerter Familienhund, der viel Platz und Menschenbezug braucht. Wer einen solchen Hund in einen Zwinger sperrt, hat seinen Charakter nicht verstanden. Leider sind die sanftmütigen und gemütlichen Tiere gesundheitlich recht anfällig und haben keine übermäßig lange Lebenserwartung, wie es bei vielen großen Hunderassen der Fall ist. Der Senner benötigt deshalb auch einen aufmerksamen Halter, der ihn lieber einmal mehr beim Tierarzt vorstellt, sich um seine Gesundheit sorgt und bereit ist, auch ein erkranktes Tier zu pflegen. Der Senner dankt es mit seiner Gelehrigkeit, Treue und Liebe.

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Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.