Der Akita Inu - ein treuer Japaner

Spätestens nach dem die wahre Geschichte des treuen Hachiko von Hollywood aufgegriffen wurde und mit Richard Gere in der menschlichen Hauptrolle viele Menschen zu Tränen gerührt hat, ist der Akita Inu weltweit bekannt. In dem Film begleitet der Akita Hachiko sein Herrchen täglich zum Bahnhof und wartet nach dessen plötzlichen Tod 9 Jahre lang an Ort und Stelle auf dessen Rückkehr. Die große Loyalität dieser japanischen Hunderasse ist tatsächlich eine ihrer bestechenden Charaktereigenschaften.

In Europa gehören Akitas zu den eher seltenen Hunden im Straßenbild. Viele mögen diesen Hund auf den ersten Blick mit einem Vertreter nordischer Hunderassen verwechseln, zu denen er rein äußerlich eine gewisse Ähnlichkeit aufweist. Allerdings weist seine eingerollte Rute auch deutlich auf die Familie der Spitze hin, zu der der Akita Inu gehört. Der schöne Japaner ist kein anspruchsloser Hund. Seine Intelligenz und seine Kraft fordern ebenso wie sein ausgeprägter Jagdtrieb eine gute Bindung zu seinen Menschen, konsequente Erziehung sowie viel sinnvolle Beschäftigung.

Der Akita Inu in Kürze

Lebenserwartung: 10-15 Jahre
Namen: Akita Inu, Akita Ken, Japanischer Akita
Familie: Spitze
Ursprungsland: Japan
Temperament: intelligent, selbstständig, aufmerksam, anhänglich, treu, tapfer, gelassen, wachsam
Farben: rot-falbfarben, sesamfarben, weiß, ruhig
Gewicht: Weiblich: 34–50 kg, Männlich: 34–54 kg
Größe: Weibchen: 61-64 cm, Männlich: 67-70 cm
Pflegeaufwand: relativ leicht
Erziehung: liebevoll-konsequent
Benötigt sehr großen Auslauf: ja
Kinderfreundlich: ja
Stadtwohnung geeignet: bedingt, nur bei ausreichender Beschäftigung und Auslauf (mit mindestens 2 Stunden pro Tag und Hundesport)
Verwendung: Familien- und Begleithund, Wachhund

Rasse, Geschichte und Entwicklung

Der stolze und wunderschöne Akita Inu gehört heute zu Japan wie das Sushi. Sein Name geht zurück auf die Präfektur Akita auf der japanischen Insel Honshu. Bis in vorchristliche Zeiten sollen Hunde ähnlicher Gestalt dort bereits bekannt sein. Wo der Akita Inu aber tatsächlich seinen Ursprung, das ist weitestgehend unbekannt. Manche Wissenschaftler halten eine Verwandtschaft mit den nordischen Hunden nicht für ausgeschlossen.

Bereits seit 1931 ist der Akita Inu offizielles Kulturdenkmal des Landes Japan. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges durften die schönen Hunde nicht aus Japan ausgeführt werden. In früheren Zeiten war der Akita Inu von etwas kleinerer Gestalt. Er wurde damals überwiegend als Jagdhund eingesetzt. Er bewies seinen Mut dabei selbst im Kontakt mit Bären und Schwarzwild. Einige Japaner setzten ihn als Schlittenhund an, andere als Wachhund. Der Akita Inu ist auch ein ausgezeichneter Spürhund und kann beispielsweise als Lawinenhund arbeiten.

Einige ausländische Züchter haben im Verlauf des 19. Jahrhunderts andere Hunderassen wie den Tosa Inu, den Mastiff und den Deutsche Schäferhund eingezüchtet. Daraus entstand ein besonders kräftiger Schlag des Akita Inu, der heute unter anderem als American Akita eine eigene Hunderasse darstellt.

Wesen, Charakter und Pflege

Der äußerlich ausgesprochen ansprechende Japaner ist ein sehr selbstbewusster Hund. Sein starker Jagdtrieb ist ein Hinweis auf seine Vergangenheit als Jagdhund. Äußerst loyal gegenüber seinem Halter, verhält sich der Akita Inu Fremden gegenüber zurückhaltend, teilweise sogar gleichgültig. Er duldet allerdings keine fremden Hunde in seiner unmittelbaren Nähe. Akitas haben ein ausgeprägtes Bedürfnis nach einer sogenannten Individualdistanz. Auch darin sind sie nordischen Hunderassen teilweise sehr ähnlich. Ihr kühles Verhalten gegenüber anderen Vierbeinern kann zu Konflikten führen, wobei der Akita Inu selbst keine Neigung zur Aggression zeigt. Er wird sich allerdings auch wenig gefallen lassen.

Der Akita Inu ist ein sehr anhänglicher Hund. Allerdings ist ihm jede Form von "Kadavergehorsam" fremd. Seine ausgeprägte Intelligenz fordert Aufgaben und Beschäftigung. Er möchte ausreichend in freier Natur bewegt werden und fühlt sich auch bei jeder anderen Form körperlicher/geistiger Aktivität wie Hundesport sehr wohl. Kindern gegenüber kann er einen Schutztrieb entwickeln. Andere Haustiere werden bei entsprechender Prägung im Regelfall toleriert.
Akitas sind sehr gute Wachhunde, denen nichts entgeht. Darüber täuscht auch ihre Zurückhaltung gegenüber fremden Menschen nicht hinweg.

Der stolze Japaner benötigt eine liebevolle und konsequente Erziehung, die ihm genügend Raum für die Entwicklung seiner Selbstständigkeit und Intelligenz gibt. Obwohl er sehr distanziert wirken kann, ist er als Zwingerhund eher ungeeignet. Akitas möchten bei ihrem Herrn sein, da sie sich vielfach besonders auf eine Person konzentrieren. Von dieser Person wünschen Sie sich viel Zeit und Zuwendung.

Was die Fellpflege angeht, sind Akitas relativ unkomplizierte Hunde. Ihr kurzes, dichtes und hartes Fell mit Unterwolle benötigt ab und an einmal die Bürste. Anspruchsvoller kann ihre Fliege werden, wenn sie an einer Hauterkrankung leiden, für die sie eine gewisse genetische Veranlagung mitbringen.

Typische Erkrankungen und rassebedingte Probleme beim Akita Inu

Akitas bringen genetisch bedingt Veranlagungen für verschiedene Krankheiten mit. Dazu gehören vor allem Erkrankungen der Haut.

An dieser Stelle ist vor allem anderen die sogenannte Sebadenitis (SA) zu nennen. Bei dieser Krankheit entwickeln sich Entzündungen an den Talgdrüsen der Haut, die nach und nach zu deren Zerstörung führen. Die Ursachen dieser Erkrankung sind noch nicht abschließend erforscht. Möglicherweise handelt es sich um eine Autoimmunreaktion, also ein Zustand, bei dem sich das eigene Immunsystem gegen den tierischen Organismus selbst richtet. Die Sebadenitis geht mit Haarausfall einher, es entwickeln sich haarlose und sehr trockene Stellen, die zudem schuppen. Es kann sich unterschiedlich intensiver Juckreiz entwickeln, der unter Umständen zu Sekundärinfektionen führt. Mit Fortschreiten der Erkrankung verhornt die Haut stark. Vielfach steht die Erkrankung im Zusammenhang mit Magen-Darm Problemen und auch mit Futtermittelallergien. Ebenso kann eine vermehrte Bildung von Ohrenschmalz auftreten.

Die Behandlung der Erkrankung schwierig. Man kann ihr Fortschreiten mit dem Wirkstoff Ciclosporin A aufhalten. Bei milden Verläufen werden mit entsprechenden Shampoos der Juckreiz und die Verhornung abgemildert.


Auch die Hüftgelenksdysplasie (HD) kommt beim Akita Inu vor. Diese Fehlbildung im Hüftgelenk führt zur schnelleren Abnutzung der Gelenkfunktion und zu entsprechenden Schmerzzuständen. Es stehen verschiedene konservative und auch operative Behandlung Methoden zur Verfügung, wobei in 1. Linie diese Erkrankung herausgezüchtet werden muss.

Die Rasse ist außerdem anfällig für weitere, vor allem allergische Hauterkrankungen und Erkrankungen an den Augen.

Ernährung des Akita

Akitas gehören zu den alten Hunderassen. Sie weisen eine sehr spezifische Genetik auf, was sie mit manchen Dingos und nordischen Hunden gemeinsam haben. Sie haben deshalb auch eine Neigung zu Futtermittelallergien. Halter eines Akitas sind daher gut beraten, eine möglichst naturbelassene Ernährung raffinierten und verarbeiteten Produkten vorzuziehen. Viele dieser Hunde profitieren von einer Rohfütterung, dem sogenannten Barfen. Der große Hund sollte mit 2-3 kleineren Portionen am Tag versorgt werden. Wertvolle Omega Fettsäuren, wie sie in verschiedenen Pflanzenölen enthalten sind, können sich positiv auf eventuelle Hautallergien und andere Beschwerden an der Haut auswirken. Sie sollten deshalb zwingend in der Fütterung enthalten sein und auch in größerer Menge als vielleicht bei anderen Hunderassen üblich ist.

Fazit: Ein Hund für Liebhaber der Rasse

Wer sich eine Akita Inu zulegt, hat sich meist in einen dieser wunderschönen Welpen oder ein ausgewachsenes Exemplar spontan verliebt. Ehe man dieser spontanen Regung nachgibt, sollte man allerdings die Bedürfnisse des stolzen Japaners kennen. Wer ihm ein entsprechendes Leben mit viel Bewegung, Zuwendung und Beschäftigung bieten kann, hat einen Partner auf 4 Pfoten an der Seite, der diesen Namen verdient. Dabei ist der Akita Inu nicht unbedingt ein Familienhund erster Wahl. Er ist zwar Kindern gegenüber freundlich und fügt sich auch in die entsprechende Ordnung einer familiären Struktur ein, er bindet sich aber sehr intensiv an eine Person.

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Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.