Haushaltschemikalien - viele sind giftig für Ihren Hund

Chemie ist im Haushalt weitverbreitet. Neben Reinigern, Lösungsmitteln, Farben und Desinfektionsmitteln, sind auch so harmlos erscheinende Produkte wie Waschmittel und Weichspüler für Hunde giftig. Laugen, Säuren und andere Substanzen machen den Hauptteil der giftigen Substanzen aus. Diese gängigen Chemikalien sind besonders gefährlich, weil sie in verschiedenen Formen vom Tier aufgenommen werden können. Das Tier muss manche Substanzen nicht unbedingt über den Verdauungstrakt aufnehmen, teilweise genügt das Einatmen oder der Kontakt mit der Haut, um eine toxische Wirkung zu hervorzurufen. Bedenken Sie, dass jede auch nur mögliche Vergiftung ein Notfall ist und unbedingt der Tierarzt konsultiert werden sollte.

Verschiedene mögliche Szenarien

1. Sie beobachten, dass Ihr Hund eine chemische Substanz aufnimmt, beziehungsweise anderweitig damit in Kontakt kommt.

2. Sie beobachten Änderungen des Verhaltens und Symptome, die wie folgt aussehen können:

  • Atemschwierigkeiten, Husten bis hin zum Atemstillstand
  • Speicheln
  • Unruhe oder Apathie, Orientierungslosigkeit
  • Erweiterte Pupillen
  • Erbrechen, eventuell mit Blut vermischt
  • Durchfall
  • Krämpfe
  • Schock
  • Kreislaufzusammenbruch
  • Erhöhte Pulsrate und erhöhte Herzfrequenz
  • Koma
  • Hautverätzungen
  • Blutungen
  • Zittern
  • Augenträne und Augenreizungen

Typische Haushaltsgifte

Laugen und Säuren ätzen und reizen die Haut, die Augen, die Speiseröhre, den Magen und den weiteren Verdauungstrakt. Nikotin (Pflanzenschutzmittel) wirkt auf das Atemzentrum und führt nach starker Erregung mit Speicheln sowie Erbrechen unter Umständen zum Atemstillstand. Lösungsmittel führen selbst beim Einatmen zur Schädigung der Leber. Äthylenglykol (Frostschutzmittel) führt nach Krämpfen und weiteren Symptomen nach einigen Stunden zum Nierenversagen.

ERSTE HILFE

  • Erbrechen ist bei vielen Giften aus dem Haushaltsbereich wie Laugen und Säuren nicht angezeigt!
  • Spülen Sie Giftstoffe im Fell oder auf der Haut mit viel Wasser ab!
  • Schneiden Sie gegebenenfalls verschmutztes Fell heraus oder scheren es ab!
  • Bei Verätzungen mit Säuren oder Laugen im Bereich der Mundhöhle spülen Sie das Maul unter fließendem Wasser aus!
  • Verätzungen an den Augen spülen sie ebenfalls mit viel lauwarmem, fließendem Wasser aus.
  • Haben Sie den Verdacht, dass der Hund ätzende Substanzen geschluckt hat, sollten Sie ihm reichlich
  • Wasser mit einer Plastikspritze (ohne Nadel) einflössen!
  • Suchen Sie nach den Erste-Hilfe-Maßnahmen umgehend Ihren Tierarzt auf!
  • Achten Sie darauf, dass die Atemwege des Hundes frei bleiben!
  • Es ist gut, wenn Sie eine Giftprobe zum Tierarzt mitbringen können.

Vorsorge

Halten Sie Ihren Hund nach Möglichkeit von Haushaltschemikalien fern. Informieren Sie sich über giftige Substanzen.
Zögern Sie im Verdachtsfall den Besuch beim Tierarzt nicht hinaus.

Für umfangreichere Informationen lesen Sie bitte unseren Ratgeber Vergiftungen bei Hunden.

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Autor: Thomas

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.